Dreiunddreißigste Sure – Die Verbündeten
Geoffenbart zu Medina
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! (1.) O Prophet, fürchte Allah und gehorche nicht den Ungläubigen und Heuchlern; siehe, Allah ist wissend und weise. (2.) Und folge dem, was dir von deinem Herrn offenbart ward; siehe, Allah weiß, was ihr tut. (3.) Und vertraue auf Allah, und Allah genügt als Schützer . (4.) Allah hat keinem Menschen zween Herzen in seinem Innern gegeben, noch hat er die Frauen, von denen ihr euch mit der Formel »Sei mir wie der Rücken meiner Mutter« scheidet, zu euern Müttern gemacht, noch auch eure Adoptivsöhne zu euern leiblichen Söhnen. Das sind eure Worte in euerm Mund; Allah aber spricht die Wahrheit, und er leitet auf den rechten Weg. (5.) Nennt sie nach ihren Vätern; dies ist gerechter vor Allah. Wenn ihr jedoch ihre Väter nicht kennt, so seien sie doch eure Brüder im Glauben und eure Schützlinge. Und was ihr darinnen fehlt, ist euch keine Sünde, es sei denn, was eure Herzen mit Vorsatz tun. Und Allah ist verzeihend und barmherzig. (6.) Der Prophet steht den Gläubigen näher als sie sich selber, und seine Gattinnen sind ihre Mütter . Und Blutsverwandte sind einander nach dem Buche Allahs näher verwandt als die Gläubigen und die Ausgewanderten. Was nur an Gutem ihr euern Verwandten antut, das ist in dem Buch verzeichnet. (7.) Und (gedenke,) da wir mit den Propheten den Bund eingingen, mit dir und mit Noah und Abraham und Moses und Jesus, dem Sohn der Maria; und wir gingen mit ihnen einen festen Bund ein, (8.) auf daß er die Wahrhaftigen nach ihrer Wahrhaftigkeit befragte; für die Ungläubigen aber hat er schmerzliche Strafe bereitet. (9.) O ihr, die ihr glaubt, gedenket der Gnade Allahs wider euch, da Heerscharen zu euch kamen und wir wider sie einen Wind und euch unsichtbare Heerscharen entsandten – und Allah schaute euer Tun;
(10.) da sie zu euch kamen von oben und von unten her und die Blicke sich abkehrten und die Herzen in die Kehlen stiegen und ihr wider Allah Gedanken faßtet. (11.) Daselbst wurden die Gläubigen geprüft und von mächtigem Zittern ergriffen. (12.) Und da die Heuchler und jene, in deren Herzen Krankheit war, sprachen: »Allah und sein Gesandter haben uns nur Trug verheißen.« (13.) Und da eine Anzahl von ihnen sprach: »Ihr Leute von Jathrib, (hier) ist kein Platz für euch, kehret drum zurück.« Und ein Teil von ihnen bat den Propheten um Erlaubnis (heimzukehren) und sprach: »Siehe, unsre Häuser sind schutzlos.« Doch waren sie nicht schutzlos, sondern sie wollten nur fliehen. (14.) Und wäre man von (allen) Seiten (der Stadt) auf sie eingedrungen, und wären sie zur Abtrünnigkeit aufgefordert, sie hätten es getan, und nur kurze Zeit hätten sie in ihr verweilt. (15.) Und wahrlich, sie hatten zuvor mit Allah einen Bund geschlossen, nicht den Rücken zur Flucht zu wenden; und der Bund mit Allah wird zur Rechenschaft gezogen. (16.) Sprich: »Nimmermehr nützt euch die Flucht. Wäret ihr auch dem Sterben oder der Niedermetzelung entflohen, dann würdet ihr euch doch nur noch kurze Zeit des Lebens erfreuen.« (17.) Sprich: »Wer ist es, der euch vor Allah schützt, sei es, daß er euch Böses antun oder Barmherzigkeit erweisen will?« Außer Allah finden sie für sich weder Schützer noch Helfer . (18.) Allah kennt die Behinderer (andrer) unter euch und diejenigen, welche zu ihren Brüdern sprechen: »Kommt her zu uns«, und nur wenig Mut zeigen (19.) in ihrem Geiz gegen euch. Wenn die Furcht naht, dann siehst du sie auf dich schauen mit rollenden Augen wie einer, der vom Tod überkommen wird. Ist aber die Furcht vergangen, dann empfangen sie euch mit scharfen Zungen, habgierig nach dem besten (Anteil der Beute). Diese haben keinen Glauben; drum wird Allah ihre Werke zunichte machen, und dies ist Allah leicht.
(20.) Sie glaubten, daß die Gruppen (der Verbündeten) nicht abziehen würden; und kämen die Gruppen (der Verbündeten wiederum), dann würden sie lieber bei den Arabern in der Wüste leben wollen und Nachrichten von euch einziehen. Wären sie aber bei euch gewesen, nur wenig hätten sie gekämpft. (21.) Wahrlich, in dem Gesandten Allahs hattet ihr ein schönes Beispiel für jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und oft Allahs gedenkt. (22.) Als die Gläubigen die Gruppen (der Verbündeten) sahen, sprachen sie: »Dies ist das, was uns Allah und sein Gesandter verheißen, und Allah und sein Gesandter sprachen wahr .« Und es mehrte nur ihren Glauben und ihre Ergebung. (23.) Unter den Gläubigen waren Männer, welche wahr machten, was sie Allah gelobt hatten. Einige von ihnen erfüllten ihr Gelübde, und andre warten noch darauf und wandelten sich nicht; (24.) auf daß Allah die Wahrhaftigen für ihre Wahrhaftigkeit belohne und die Heuchler bestrafe, so er es will, oder sich zu ihnen kehre. Siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig. (25.) Und es trieb Allah die Ungläubigen in ihrem Grimm zurück; sie erlangten keinen Vorteil; und Allah genügte den Gläubigen im Streit, denn Allah ist stark und mächtig. (26.) Und er veranlaßte diejenigen vom Volke der Schrift, die ihnen halfen, von ihren Kastellen herabzusteigen, und warf Schrecken in ihre Herzen. Einen Teil erschlugt ihr und einen Teil nahmt ihr gefangen. (27.) Und er gab euch zum Erbe ihr Land und ihre Wohnungen und ihr Gut, und ein Land, das ihr nie betratet. Und Allah hat Macht über alle Dinge. (28.) O Prophet, sprich zu deinen Gattinnen: »So ihr das irdische Leben begehrt mit seinem Schmuck, so kommet her; ich will euch ausstatten und will euch geziemend entlassen. (29.) Wenn ihr aber Allah begehrt und seinen Gesandten und die jenseitige Wohnung, so hat Allah für die tugendhaften unter euch gewaltigen Lohn bereitet.«
(30.) O Frauen des Propheten, wenn eine von euch eine offenkundige Schändlichkeit begeht, so soll ihre Strafe zwiefach verdoppelt werden, denn solches ist Allah leicht. (31.) Wer von euch jedoch Allah und seinem Gesandten gehorcht und rechtschaffen handelt, der geben wir zwiefältigen Lohn, und wir haben für sie eine edle Versorgung in Bereitschaft gesetzt. (32.) O Frauen des Propheten, ihr seid nicht wie eine der (andern) Frauen. Wenn ihr gottesfürchtig seid, so seid nicht entgegenkommend in der Rede, so daß der, in dessen Herz Krankheit ist, lüstern wird, sondern sprecht geziemende Worte. (33.) Und sitzet still in euren Häusern und schmücket euch nicht wie in der früheren Zeit der Unwissenheit und verrichtet das Gebet und entrichtet die Armenspende und gehorchet Allah und seinem Gesandten. Siehe, Allah will von euch als den Hausleuten den Greuel nehmen und euch völlig reinigen. (34.) Und gedenket dessen, was von den Zeichen Allahs und an Weisheit in euern Häusern verlesen wird. Siehe, Allah ist scharfsinnig und kundig. (35.) Siehe, die muslimischen Männer und Frauen, die gläubigen, die gehorsamen, die wahrhaftigen, standhaften, demütigen, almosenspendenden, fastenden, ihre Scham hütenden und Allahs häufig gedenkenden Männer und Frauen, bereitet hat ihnen Allah Verzeihung und gewaltigen Lohn. (36.) Und nicht geziemt es einem gläubigen Mann oder einer gläubigen Frau, wenn Allah und sein Gesandter eine Sache entschieden hat, die Wahl in ihren Angelegenheiten zu haben. Und wer gegen Allah und seinen Gesandten aufsässig wird, der ist in offenkundigem Irrtum. (37.) Und (gedenke,) da du zu dem sprachst, dem Allah Gnade erwiesen hatte und du: »Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah«, und du in deiner Seele verbargst, was Allah offenkund tun wollte, und die Menschen fürchtetest, wo Allah mehr verdient, gefürchtet zu werden. Und als Zaid die Sache mit ihr erledigt hatte, verheirateten wir dich mit ihr, damit es für die Gläubigen keine Sünde sei, die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne zu heiraten, wenn sie die Sache mit ihnen erledigt haben. Und Allahs Befehl ist zu tun. (38.) Der Prophet begeht keine Sünde in dem, was Allah ihm verordnet hat; das war der Brauch Allahs mit denen, die vor euch hingingen – und Allahs Befehl ist ein beschlossener Beschluß –, (39.) jene, welche Allahs Gesandtschaften ausrichteten und ihn fürchteten und niemand fürchteten außer Allah. Und Allah hält genügende Abrechnung.
(40.) Mohammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten: und Allah weiß alle Dinge. (41.) O ihr Gläubigen, gedenket Allahs in häufigem Gedenken (42.) und preiset ihn morgens und abends. (43.) Er und seine Engel beten für euch, daß er euch aus den Finsternissen zum Licht führt; und er ist gegen die Gläubigen barmherzig. (44.) Euer Gruß sei an dem Tage, da ihr ihm begegnet: »Frieden!« Und er hat für sie einen edeln Lohn bereitet. (45.) O Prophet, wir haben dich entsendet als einen Zeugen und einen Freudenboten und Warner, (46.) und als einen, der da einladet zu Allah mit seiner Erlaubnis, und als eine leuchtende Lampe. (47.) Und verkündige den Gläubigen, daß ihnen von Allah große Huld wird. (48.) Und gehorche nicht den Ungläubigen und Heuchlern; laß ihre Schädigung und vertraue auf Allah. Und Allah genügt als Schützer . (49.) O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr gläubige Frauen heiratet und euch von ihnen scheidet, bevor ihr sie berührt habt, so habt ihr keinen Termin in bezug auf sie innezuhalten. Doch versorget sie und entlasset sie in geziemender Weise.
(50.) O Prophet, wir erlauben dir deine Gattinnen, denen du ihre Mitgift gabst, und (die Sklavinnen,) die deine Rechte besitzt von dem, was dir Allah an Beute gab, und die Töchter deines Oheims und deiner Tanten väterlicherseits sowie die Töchter deines Oheims und deiner Tanten mütterlicherseits, die mit dir auswanderten, und jede gläubige Frau, wenn sie sich dem Propheten schenkt, so der Prophet sie zu heiraten begehrt: ein besonderes Privileg für dich vor den Gläubigen. Wir wissen wohl, was wir für sie verordneten in betreff ihrer Gattinnen und (der Sklavinnen,) die ihre Rechte besitzt, auf daß du keine Sünde begehst. Und Allah ist verzeihend und barmherzig. (51.) Du kannst, wen du willst von ihnen, abweisen, und zu dir nehmen, wen du willst und nach wem du Verlangen trägst von jenen, die du verstießest; es soll keine Sünde auf dir sein. Solches dient mehr dazu, ihre Augen zu trösten, und daß sie sich nicht betrüben und zufrieden sind mit dem, was du einer jeden von ihnen gewährst. Und Allah weiß, was in euern Herzen ist, und Allah ist wissend und milde. (52.) Dir sind hinfort keine Frauen mehr erlaubt, noch darfst du für sie andre Gattinnen eintauschen, wenn dir auch ihre Schönheit gefällt, es sei denn für (die Sklavinnen,) die deine Rechte besitzt. Und Allah wacht über alle Dinge. (53.) O ihr, die ihr glaubt, tretet nicht ein in die Häuser des Propheten – es sei denn, daß er es euch erlaubt – für ein Mahl, ohne auf die rechte Zeit zu warten. Wenn ihr jedoch eingeladen seid, dann tretet ein. Und wenn ihr gespeist habt, so gehet auseinander und beginnt keine vertrauliche Unterhaltung. Siehe, dies würde dem Propheten Verdruß bereiten, und er würde sich eurer schämen; Allah aber schämt sich nicht der Wahrheit. Und wenn ihr sie um einen Gegenstand bittet, so bittet sie hinter einem Vorhang; solches ist reiner für eure und ihre Herzen. Und es geziemt euch nicht, dem Gesandten Allahs Verdruß zu bereiten noch nach ihm je seine Gattinnen zu heiraten. Siehe, solches wäre bei Allah ein gewaltig (Ding). (54.) Ob ihr ein Ding an den Tag bringt oder es verbergt, siehe, Allah weiß alle Dinge. (55.) Keine Sünde begehen sie, (wenn sie unverschleiert) mit ihren Vätern oder ihren Söhnen oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder (den Sklaven,) die ihre Rechte besitzt, (sprechen). Und fürchtet Allah; siehe, Allah ist Zeuge aller Dinge. (56.) Siehe, Allah und seine Engel beten für den Propheten. O ihr, die ihr glaubt, segnet ihn und begrüßet ihn mit dem Friedensgruß. (57.) Siehe, diejenigen, welche Allah und seinen Gesandten verletzen, verfluchen wird sie Allah in der Welt und im Jenseits, und bereitet hat er ihnen schändende Strafe. (58.) Und diejenigen, welche die gläubigen Männer und Frauen unverdienterweise verletzen, die haben (die Schuld der) Verleumdung und offenkundiger Sünde zu tragen. (59.) O Prophet, sprich zu deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, daß sie sich in ihren Überwurf verhüllen. So werden sie eher erkannt und werden nicht verletzt. Und Allah ist verzeihend und barmherzig.
(60.) Wahrlich, wenn die Heuchler und diejenigen, in deren Herzen Krankheit ist, und die Aufwiegler in Medina nicht aufhören, so werden wir dich gegen sie anspornen. Alsdann sollen sie nicht darinnen als deine Nachbarn wohnen, es sei denn nur für kurze Zeit. (61.) Verflucht, wo immer sie gefunden werden, sollen sie ergriffen und niedergemetzelt werden. (62.) Das war Allahs Brauch mit denen, die zuvor hingingen, und nimmer findest du in Allahs Brauch einen Wandel. (63.) Die Menschen werden dich nach der ›Stunde‹ befragen. Sprich: »Das Wissen von ihr ist allein bei Allah, und was läßt dich wissen, daß die Stunde vielleicht nahe ist?« (64.) Siehe, Allah hat die Ungläubigen verflucht und hat für sie die Flamme bereitet. (65.) Ewig und immerdar werden sie in ihr verweilen und werden weder Schützer noch Helfer finden. (66.) Am Tage, da sie mit ihren Angesichtern ins Feuer gestürzt werden, werden sie sprechen: »O daß wir doch Allah gehorcht hätten und gehorcht hätten dem Gesandten!« (67.) Und sprechen werden sie: »Unser Herr, siehe, wir gehorchten unsern Herren und Großen, und sie führten uns des Weges irre. (68.) Unser Herr, gib ihnen die doppelte Strafe und verfluche sie mit einem großen Fluch.« (69.) O ihr, die ihr glaubt, seid nicht wie jene, welche Moses verletzten. Allah reinigte ihn von dem, was sie sprachen, und er war bei Allah hochgeachtet.
(70.) O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und sprecht aufrichtige Worte, (71.) daß er eure Werke für euch fördert und euch eure Sünden vergibt. Und wer Allah und seinem Gesandten gehorcht, hat hohe Glückseligkeit erlangt. (72.) Siehe, wir boten den Himmeln und der Erde und den Bergen das Unterpfand an, doch weigerten sie sich, es zu tragen, und schreckten davor zurück. Der Mensch lud es jedoch auf sich, denn er ist ungerecht und unwissend: (73.) Auf daß Allah die Heuchler und Heuchlerinnen und die Götzendiener und Götzendienerinnen züchtige und sich zu den gläubigen Männern und Frauen kehre. Und Allah ist verzeihend und barmherzig.
Interpretation und Kommentar von Alexander Müller
33. Sure des Korans – „Die Verbündeten“ (al-Ahzab)
Die 33. Sure des Korans, genannt „Die Verbündeten“ (al-Ahzab), wurde in Medina offenbart und besteht aus 73 Versen. Sie thematisiert zentrale Ereignisse der islamischen Geschichte, wie die Grabenschlacht (Schlacht der Verbündeten), sowie soziale und rechtliche Fragen der muslimischen Gemeinschaft. Die Sure hebt die Wichtigkeit des Gehorsams gegenüber Gott und dem Propheten hervor, mahnt zur moralischen Reinheit und thematisiert die Verantwortung der Gemeinschaft.
Interpretation und Kommentar
1. Gehorsam gegenüber Gott und dem Propheten (Verse 1–3)
„O Prophet, fürchte Allah und gehorche nicht den Ungläubigen und Heuchlern.“
„Und vertraue auf Allah. Und Allah genügt als Sachwalter.“
Die Sure beginnt mit der Aufforderung an den Propheten Muhammad, auf Gott zu vertrauen und sich nicht von den Einflüssen der Ungläubigen und Heuchler beirren zu lassen.
- Kommentar: Diese Verse betonen die Bedeutung von Standhaftigkeit und Vertrauen in Gott, insbesondere in schwierigen Situationen. Sie zeigen, dass der Glaube an Gott und die Befolgung Seiner Anweisungen die Grundlage für Erfolg sind.
2. Aufhebung vorislamischer Bräuche (Verse 4–6)
„Allah hat keinem Mann zwei Herzen in seiner Brust gegeben.“
„Die Gläubigen stehen einander näher als ihre Blutsverwandten, gemäß dem Buch Allahs.“
Diese Verse verurteilen vorislamische Bräuche wie die Adoption, die die Stellung von leiblichen Kindern gleichsetzte, und betonen die Neugestaltung sozialer Beziehungen im Islam.
- Kommentar: Diese Passage zeigt die Neuausrichtung gesellschaftlicher Strukturen durch den Islam, basierend auf göttlicher Gerechtigkeit und Solidarität innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen.
3. Die Grabenschlacht und Gottes Hilfe (Verse 9–27)
„O die ihr glaubt, gedenkt der Gnade Allahs an euch, als Heerscharen zu euch kamen, und Wir gegen sie einen Wind sandten.“
„Allah wies die Ungläubigen in ihrem Grimm ab, ohne dass sie etwas erlangten.“
Die Sure beschreibt die Grabenschlacht (Schlacht der Verbündeten), in der Mekkaner und andere Stämme Medina angriffen. Durch Gottes Hilfe und die Standhaftigkeit der Gläubigen wurde der Angriff abgewehrt.
- Kommentar: Diese Verse erinnern an Gottes Unterstützung in schwierigen Zeiten und mahnen die Gläubigen, in Prüfungen standhaft zu bleiben. Sie zeigen, dass der Erfolg letztlich von Gottes Willen abhängt.
4. Die Frauen des Propheten und ihre besondere Verantwortung (Verse 28–34)
„O Prophet, sprich zu deinen Frauen: ‚Wenn ihr das Leben dieser Welt begehrt und ihren Schmuck, dann kommt her, ich will euch eine Versorgung geben und euch auf schöne Weise freigeben.‘“
„O Frauen des Propheten, ihr seid nicht wie irgendeine von den Frauen.“
Die Sure regelt das Verhalten der Frauen des Propheten und hebt ihre besondere Stellung hervor. Sie betont die Notwendigkeit von Bescheidenheit und vorbildlichem Verhalten.
- Kommentar: Diese Passage zeigt, dass besondere Verantwortung mit besonderen Pflichten einhergeht. Sie mahnt zur moralischen Reinheit und Vorbildfunktion in der Gemeinschaft.
5. Vorbildfunktion des Propheten (Vers 21)
„Wahrlich, im Gesandten Allahs habt ihr ein vortreffliches Beispiel.“
Der Prophet Muhammad wird als Vorbild für die Gläubigen hervorgehoben, dessen Leben und Verhalten als Maßstab für den Glauben und die Praxis dient.
- Kommentar: Dieser Vers ruft dazu auf, dem Propheten Muhammad in seinen Handlungen und seiner Hingabe an Gott zu folgen. Er erinnert daran, dass der Prophet ein lebendiges Beispiel für die Lehren des Islam ist.
6. Regeln für den sozialen Umgang und Bescheidenheit (Verse 35–59)
„Die Männer und die Frauen, die sich Allah ergeben haben, … für sie hat Allah Vergebung und großartigen Lohn bereitet.“
„O die ihr glaubt, betretet nicht die Häuser des Propheten, außer wenn euch die Erlaubnis gegeben wird.“
Diese Verse betonen die Gleichstellung von Männern und Frauen im Glauben und regeln den respektvollen Umgang innerhalb der Gemeinschaft, insbesondere im Haus des Propheten.
- Kommentar: Diese Passage zeigt die Bedeutung von Respekt, Bescheidenheit und klaren sozialen Regeln. Sie hebt hervor, dass alle Gläubigen vor Gott gleich sind, unabhängig von Geschlecht oder Status.
7. Die Verantwortung der Gläubigen (Verse 60–73)
„Allah will nur den Unrat von euch fortnehmen, o Angehörige des Hauses, und euch völlig reinigen.“
„O die ihr glaubt, fürchtet Allah und sagt ein aufrichtiges Wort.“
Die Sure endet mit einer Betonung der Verantwortung jedes Einzelnen, sich um moralische Reinheit und Wahrheit zu bemühen. Sie erinnert daran, dass Gott jeden Menschen nach seinen Taten beurteilt.
- Kommentar: Diese abschließenden Verse betonen die persönliche Verantwortung der Gläubigen für ihr Handeln und ihre Worte. Sie mahnen zur Achtsamkeit und Ehrlichkeit.
Hauptbotschaften der Sure
- Gottes Unterstützung in Prüfungen: Die Sure zeigt, dass Gott die Gläubigen in schwierigen Zeiten unterstützt und sie nie im Stich lässt.
- Regeln für soziale und familiäre Strukturen: Sie legt neue Maßstäbe für soziale Beziehungen und Familienstrukturen fest, die auf Gerechtigkeit und Solidarität beruhen.
- Vorbildfunktion des Propheten: Der Prophet Muhammad wird als ideales Vorbild für die Gläubigen hervorgehoben.
- Verantwortung und Bescheidenheit: Die Sure betont die Wichtigkeit von Bescheidenheit, Respekt und Verantwortung im Glauben und in sozialen Interaktionen.
- Gleichheit vor Gott: Sie unterstreicht die Gleichstellung aller Gläubigen im Hinblick auf ihre Beziehung zu Gott und ihre Verantwortung für gute Taten.
Relevanz der Sure heute
Die Botschaften der 33. Sure – „Die Verbündeten“ sind zeitlos und inspirieren zu einem bewussten und verantwortungsvollen Leben:
- Vertrauen in Gottes Unterstützung: Die Sure erinnert daran, dass Gott in schwierigen Zeiten beisteht und die Gläubigen nie alleine lässt.
- Ethisches Verhalten im sozialen Leben: Sie betont die Bedeutung von Respekt, Bescheidenheit und klaren sozialen Regeln in der Gemeinschaft.
- Vorbildfunktion des Propheten: Sie ruft dazu auf, die Lehren des Propheten Muhammad als Leitfaden für das eigene Leben zu nutzen.
- Verantwortung der Gemeinschaft: Die Sure mahnt zur Solidarität und zum Einsatz für Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft.
- Persönliche Integrität: Sie inspiriert dazu, sich um moralische Reinheit und Ehrlichkeit in allen Lebensbereichen zu bemühen.
Zusammenfassung
Die Sure „Die Verbündeten“ ist eine kraftvolle Erinnerung an die Bedeutung von Vertrauen, Gehorsam und Verantwortung im Glauben. Sie verbindet spirituelle Lehren mit praktischen Anweisungen für ein gerechtes und respektvolles Miteinander in der Gemeinschaft. Ihre Botschaften inspirieren zu einem bewussten, gottgefälligen Leben und zur Nachahmung des Propheten Muhammad als Vorbild.
Letzte Bearbeitung am Samstag, 23. November 2024 – 19:34 Uhr von Alex, Webmaster für Google und Bing SEO.