Dritte Sure Das Haus Imran
Geoffenbart zu Medina
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! (1.) A. L. M. (2.) Allah – es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, dem Ewigen. (3.) Herabgesandt hat er auf dich das Buch in Wahrheit, bestätigend, was ihm vorausging. Und herab sandte er die Tora und das Evangelium (4.) zuvor als eine Leitung für die Menschen und sandte (nun) die Unterscheidung. Siehe die, welche Allahs Zeichen verleugnen, für sie ist strenge Strafe. Und Allah ist mächtig, ein Rächer . (5.) Siehe Allah – nicht ist ihm verborgen ein Ding auf Erden und im Himmel. (6.) Er ist’s, der euch bildet in den Mutterschößen, wie er will. Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Mächtigen, dem Weisen! (7.) Er ist’s, der auf dich herabsandte das Buch. In ihm sind evidente Verse, sie, die Mutter des Buches, und andre mehrdeutige. Diejenigen nun, in deren Herzen Neigung zum Irren ist, die folgen dem Mehrdeutigen in ihm, im Trachten nach Spaltung und im Trachten nach seiner Deutung. Seine Deutung weiß jedoch niemand als Allah. Und die Festen im Wissen sprechen: »Wir glauben es; alles ist von unserm Herrn.« Aber nur die Verständigen beherzigen es. (8.) Unser Herr, laß unsere Herzen nicht mehr irregehen, nachdem du uns leitetest, und gib uns von dir her Barmherzigkeit! Siehe, du bist der Geber . (9.) Unser Herr, siehe, du versammelst die Menschen an einem Tage, an dem kein Zweifel ist; siehe, Allah bricht nicht das Versprechen.
(10.) Siehe die Ungläubigen – nimmer hilft ihnen ihr Gut noch ihre Kinder etwas wider Allah; und sie sind die Speise des Feuers. (11.) Nach dem Brauch des Volkes Pharaos und derer, die vor ihnen waren, ziehen sie unsere Zeichen Lügen. Und Allah ergriff sie in ihren Sünden, denn Allah ist streng im Strafen. (12.) Sprich zu den Ungläubigen: »Ihr sollt übermocht und zu Dschehannam versammelt werden; und schlimm ist der Pfühl!« (13.) Es ward euch ein Zeichen in zwei Haufen, die aufeinanderstießen. Ein Haufen kämpfte in Allahs Weg, und der andre war ungläubig. Sie sahen sie als zweimal soviel als sie selber mit sehendem Auge. Und Allah stärkt mit seiner Hilfe, wen er will. Siehe, hierin ist wahrlich eine Lehre für die Verständigen. (14.) Verlockend ist den Menschen gemacht die Liebe für die Freuden an Frauen und Kindern und aufgespeicherten Talenten von Gold und Silber und Rassepferden und Herden und Ackerland. Solches ist der Nießbrauch des Lebens hienieden; aber Allah – bei ihm ist die schönste Heimstatt. (15.) Sprich: »Soll ich euch besseres als dies verkünden?« Die Gottesfürchtigen finden bei ihrem Herrn Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darinnen zu verweilen, und reine Gattinnen und Allahs Wohlgefallen. Und Allah schaut seine Diener, (16.) welche sprechen: »Unser Herr, siehe wir glauben; drum vergib uns unsre Sünden und hüte uns vor der Feuerspein«, (17.) die Standhaften und die Wahrhaften und die Andachtsvollen und die Spendenden und die im Morgengrauen um Verzeihung Flehenden. (18.) Bezeugt hat Allah, daß es keinen Gott gibt außer ihm; und die Engel und die Wissenden, stehend in Gerechtigkeit (verkünden:) »Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Mächtigen, dem Weisen.« (19.) Siehe, die (wahre) Religion bei Allah ist der Islam. Und die, denen die Schrift gegeben ward, waren nicht eher uneins, als nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war – aus Neid aufeinander . Und wer die Zeichen Allahs verleugnet – siehe, Allah ist schnell im Rechnen.
(20.) Und so sie mit dir streiten, so sprich: »Ich habe mein Angesicht ergeben in Allah, und so, wer mir nachfolgt.« Und sprich zu jenen, denen die Schrift gegeben ward, und zu den Unbelehrten: »Werdet ihr Muslime?« Und so sie Muslime werden, sind sie geleitet; kehren sie sich jedoch ab, so liegt dir nur die Predigt ob. Und Allah schaut seine Diener . (21.) Siehe jene, die nicht an Allahs Zeichen glauben und die Propheten ohne Grund morden und von den Menschen morden, wer ihnen Rechtschaffenheit befiehlt ihnen verkünde schmerzliche Strafe. (22.) Sie sind’s, deren Werke nichtig sind hienieden und im Jenseits; und nicht finden sie Helfer . (23.) Sähest du nicht auf jene, denen ein Teil von der Schrift gegeben ward, als sie aufgefordert wurden zum Buch Allahs, daß es richte zwischen ihnen? Alsdann kehrte ein Teil von ihnen den Rücken und wendete sich ab. (24.) Solches, dieweil sie sprachen: »Nimmer wird uns das Feuer berühren, es sei denn gezählte Tage.« Und es betrog sie in ihrem Glauben, was sie selber erdachten. (25.) Aber wie, wenn wir sie versammeln für einen Tag, an dem kein Zweifel ist, und jeder Seele nach Verdienst vergolten wird, und sie nicht Unrecht erleiden sollen? (26.) Sprich: »O Allah, König des Königtums, du gibst das Königtum, wem du willst, und nimmst das Königtum, wem du willst; und du ehrest, wen du willst, und demütigst, wen du willst. In deiner Hand ist das Gute; siehe, du hast Macht über alle Dinge. (27.) Du lassest die Nacht übergehen in den Tag und lassest den Tag übergehen in die Nacht; und du lassest erstehen das Lebendige aus dem Toten und lassest das Tote aus dem Lebendigen erstehen, und versorgst, wen du willst, ohne Maß.« (28.) Nicht sollen sich die Gläubigen die Ungläubigen zu Beschützern nehmen, unter Verschmähung der Gläubigen. Wer solches tut, der findet von Gott in nichts Hilfe außer ihr fürchtet euch vor ihnen. Beschützen aber wird euch Allah selber, und zu Allah geht die Heimkehr . (29.) Sprich: »Ob ihr verbergt, was in eurer Brust ist, oder ob ihr es kundtut, Allah weiß es; er weiß, was in den Himmeln und was auf Erden; und Allah hat Macht über alle Dinge.«
(30.) An einem Tage wird jede Seele bereit finden, was sie an Gutem getan; und was sie an Bösem getan – wünschen wird sie, daß zwischen ihr und ihm ein weiter Raum sei. Und behüten wird euch Allah selber; und Allah ist gütig gegen seine Diener . (31.) Sprich: »So ihr Allah liebet, so folget mir . Lieben wird euch Allah und wird euch eure Sünden verzeihen, denn Allah ist verzeihend und barmherzig.« (32.) Sprich: »Gehorchet Allah und dem Gesandten; denn wenn ihr den Rücken kehrt – siehe, Allah liebt nicht die Ungläubigen.« (33.) Siehe, Allah erwählte Adam und Noah und das Haus Abraham und das Haus Imran vor allen Menschen; (34.) eins des andern Samen, und Allah ist hörend und wissend. (35.) (Gedenke,) da die Frau Imrans betete: »Mein Herr, siehe, ich gelobe dir, was in meinem Schoße ist, zu eigen; so nimm es von mir an; siehe, du bist der Hörende, der Wissende.« (36.) Und als sie es geboren hatte, sprach sie: »Mein Herr, siehe, ich habe es als Mägdlein geboren.« Und Allah wußte wohl, was sie geboren hatte, denn ein Knabe ist kein Mägdlein. »Und ich habe es Maria genannt, und siehe, ich befehle sie und ihren Samen in deine Hut vor dem Satan, dem zu Steinigenden.« (37.) Und so nahm sie Allah von ihr huldreich an und ließ sie wachsen in holdem Wachstum, und es pflegte sie Zacharias. Sooft Zacharias zu ihr in die Zelle trat, fand er Speise bei ihr . Da sprach er: »O Maria, woher ist dir dies?« Sie sprach: »Es ist von Allah; siehe Allah versorgt, wen er will, ohne zu rechnen.« (38.) Dort rief Zacharias zu seinem Herrn und sprach: »Mein Herr, gib mir von dir her guten Samen; siehe du bist der Gebetserhörer .« (39.) Und da riefen ihm die Engel, während er zum Gebete in der Zelle stand, zu: »Allah verheißt dir Johannes, den Bestätiger eines Wortes von Allah, einen Herrn, einen Asketen und Propheten von den Rechtschaffenen.«
(40.) Er sprach: »Mein Herr, woher soll mir ein Knabe werden, wo mich das Alter überkommen hat und meine Frau unfruchtbar ist?« Er sprach: »Also tut Allah, was er will.« (41.) Er sprach: »Mein Herr, gib mir ein Zeichen.« Er sprach: »Dein Zeichen ist, daß du drei Tage lang zu den Leuten nicht sprechen wirst außer durch Winken. Und gedenke deines Herrn häufig und preise ihn am Abend und am Morgen.« (42.) Und (gedenke,) da die Engel sprachen: »O Maria, siehe, Allah hat dich auserwählt und hat dich gereinigt und hat dich erwählt vor den Frauen aller Welt. (43.) O Maria, sei andachtsvoll zu deinem Herrn und wirf dich nieder und beuge dich mit den sich Beugenden.« (44.) Dies ist eine der Verkündigungen des Verborgenen, die wir dir offenbaren. Denn nicht warst du bei ihnen, als sie ihre Rohre warfen, wer von ihnen Maria pflegen sollte. Und nicht warst du bei ihnen, als sie miteinander stritten. (45.) (Gedenke,) da die Engel sprachen: »O Maria, siehe, Allah verkündet dir ein Wort von ihm; sein Name ist der Messias Jesus, der Sohn der Maria, angesehen hienieden und im Jenseits und einer der (Allah) Nahen. (46.) Und reden wird er mit den Menschen in der Wiege und in der Vollkraft, und er wird einer der Rechtschaffenen sein.« (47.) Sie sprach: »Mein Herr, woher soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührte?« Er sprach: »Also schafft Allah, was er will; wenn er ein Ding beschlossen hat, spricht er nur zu ihm: ›Sei!‹, und es ist.« (48.) Und er wird ihn lehren das Buch und die Weisheit und die Tora und das Evangelium (49.) und wird ihn entsenden zu den Kindern Israel. (Sprechen wird er:) »Siehe, ich komme zu euch mit einem Zeichen von euerm Herrn. Siehe, ich will euch erschaffen aus Ton die Gestalt eines Vogels und will in sie hauchen, und sie soll werden ein Vogel mit Allahs Erlaubnis; und ich will heilen den Mutterblinden und Aussätzigen und will die Toten lebendig machen mit Allahs Erlaubnis, und ich will euch verkünden, was ihr essen und was ihr aufspeichern sollt in euern Häusern. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für euch, so ihr gläubig seid.
(50.) Und als ein Bestätiger (komme ich) von der Tora, die vor mir war, und um euch zu erlauben einen Teil von dem, was euch verwehrt war; und ich komme zu euch mit einem Zeichen von euerm Herrn. So fürchtet Allah und gehorchet mir; siehe, (51.) Allah ist mein Herr und euer Herr, drum dienet ihm. Dies ist ein rechter Weg.« (52.) Und als Jesus ihren Unglauben wahrnahm, sprach er: »Welches sind meine Helfer zu Allah hin?« Es sprachen die Jünger: »Wir sind Allahs Helfer; wir glauben an Allah, und bezeugen, daß wir Muslime sind. (53.) Unser Herr, wir glauben an das, was du hinabgesandt hast, und folgen dem Gesandten. Drum schreib uns unter die Bezeugenden.« (54.) Und sie schmiedeten Listen, und Allah schmiedete Listen; und Allah ist der beste Listenschmied. (55.) (Gedenke,) da Allah sprach: »O Jesus, siehe, ich will dich verscheiden lassen und will dich erhöhen zu mir und will dich von den Ungläubigen säubern und will deine Nachfolger über die Ungläubigen setzen bis zum Tag der Auferstehung. Alsdann ist zu mir eure Wiederkehr, und ich will richten zwischen euch über das, worin ihr uneins seid. (56.) Was aber die Ungläubigen anlangt, so werde ich sie peinigen mit schwerer Pein hienieden und im Jenseits; und nicht werden sie Helfer finden.« (57.) Was aber die Gläubigen und die das Rechte Tuenden anlangt, so wird er ihnen ihren Lohn heimzahlen. Und Allah liebt nicht die Ungerechten. (58.) Solches verlesen wir dir von den Zeichen und der weisen Ermahnung. (59.) Siehe, Jesus ist vor Allah gleich Adam; er erschuf ihn aus Erde, alsdann sprach er zu ihm: »Sei!«, und er ward.
(60.) Die Wahrheit von deinem Herrn! Drum sei keiner der Zweifler . (61.) Und wer sich über sie mit dir streitet, nachdem das Wissen zu dir kam, so sprich: »Kommt herzu, laßt uns rufen unsre Söhne und eure Söhne, unsre Frauen und eure Frauen und unsre Seelen und eure Seelen. Alsdann wollen wir zu Allah flehen und mit Allahs Fluch die Lügner belegen.« (62.) Siehe, dies ist eine wahre Geschichte, und es gibt keinen Gott außer Allah, und siehe Allah, wahrlich er ist der Mächtige, der Weise. (63.) Und so ihr den Rücken kehrt, siehe, so kennt Allah die Missetäter . (64.) Sprich: »O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns, daß wir nämlich Allah allein dienen und nichts neben ihn stellen und daß nicht die einen von uns die andern zu Herren annehmen neben Allah.« Und so sie den Rücken kehren, so sprechet: »Bezeuget, daß wir Muslime sind.« (65.) O Volk der Schrift, warum streitet ihr über Abraham, wo die Tora und das Evangelium erst nach ihm herabgesandt ward? Habt ihr denn nicht Verstand? (66.) Streitet doch über das, wovon ihr Wissen habt; weshalb aber streitet ihr über das, wovon ihr kein Wissen habt? Allah weiß, ihr aber wisset nicht. (67.) Abraham war weder Jude noch Christ; vielmehr war er lauteren Glaubens, ein Muslim, und keiner derer, die Gott Gefährten geben. (68.) Siehe diejenigen Menschen, die Abraham am nächsten stehen, sind wahrlich jene, die ihm folgen, und das sind der Prophet und die Gläubigen. Und Allah ist der Gläubigen Hort. (69.) Ein Teil vom Volk der Schrift möchte euch verführen, doch verführen sie nur sich selber und wissen es nicht.
(70.) O Volk der Schrift, weshalb verleugnet ihr die Zeichen Allahs, wo ihr sie doch bezeugt? (71.) O Volk der Schrift, weshalb kleidet ihr die Wahrheit in Lüge und verbergt die Wahrheit wider euer Wissen? (72.) Und es sprach ein Teil vom Volk der Schrift: »Glaubet an das, was hinabgesandt ward zu den Gläubigen, bei Tagesanbruch, und leugnet es ab bei seinem Ende; vielleicht kehren sie um; (73.) und glaubet nur denen, die eure Religion befolgen.« Sprich: »Siehe, die (wahre) Leitung ist Allahs Leitung, daß (auch) einem (andern) gegeben würde, was euch gegeben ward.« Oder so sie mit euch vor euerm Herrn streiten, so sprich: »Siehe, die Huld ist in Allahs Hand, er gewährt sie, wem er will. Und Allah ist umfassend und wissend. (74.) Er erkürt für seine Barmherzigkeit, wen er will, denn Allah ist voll großer Huld.« (75.) Und unter dem Volk der Schrift gibt’s solche – vertraust du ihnen ein Talent an, geben sie’s dir wieder, und auch solche – vertraust du ihnen einen Dinar an, geben sie ihn dir nicht wieder, so du nicht stets hinter ihm her bist. Solches, darum daß sie sprechen: »Uns liegt gegen die Unbelehrbaren keine Pflicht ob.« Und sie sprechen eine Lüge wider Allah und wissen es. (76.) Wer jedoch seiner Verpflichtung nachkommt und gottesfürchtig ist – siehe, Allah liebt die Gottesfürchtigen. (77.) Siehe, diejenigen, welche ihren Bund mit Allah und ihre Eidschwüre um geringen Preis verkaufen, die haben keinen Anteil am Jenseits, und nicht spricht Allah mit ihnen, und nicht schaut er zu ihnen am Tag der Auferstehung, und nicht reinigt er sie, und ihnen wird schmerzliche Strafe. (78.) Und siehe, wahrlich ein Teil ist unter ihnen, der mit seinen Zungen die Schrift verkehrt, damit ihr es für einen Teil der Schrift haltet, während es nicht zur Schrift gehört. Und sie sprechen: »Es ist von Allah«; jedoch ist es nicht von Allah, und sie sprechen eine Lüge wider Allah, obwohl sie es wissen. (79.) Nicht geziemt es einem Menschen, daß Allah ihm gibt die Schrift und die Weisheit und das Prophetentum und daß er alsdann zu den Leuten spräche: »Seid meine Diener neben Allah.« Vielmehr: »Seid Gottesgelehrte, darum daß ihr die Schrift lerntet und studiertet.«
(80.) Und nicht gebietet er euch, daß ihr euch die Engel oder die Propheten zu Herren annehmt. Sollte er euch den Unglauben gebieten, nachdem ihr Muslime geworden? (81.) Und da Allah mit den Propheten den Bund schloß, (sprach er:) »Wahrlich, dies ist das Buch und die Weisheit, die ich euch gebe; alsdann wird zu euch kommen ein Gesandter, bestätigend, was ihr habt. Wahrlich, ihr sollt ihm glauben und sollt ihm helfen.« Er sprach: »Seid ihr einverstanden und nehmt ihr unter dieser Bedingung das Bündnis mit mir an?« Sie sprachen: »Wir sind einverstanden.« Er sprach: »So bezeuget es, und ich will mit euch ein Zeuge sein.« (82.) Wer darum nach diesem den Rücken kehrt, jenes sind die Frevler . (83.) Verlangen sie etwa eine andre als Allahs Religion? Ihm ergibt sich, was in den Himmeln und auf Erden, gehorsam oder wider Willen, und zu ihm müssen sie zurück. (84.) Sprich: »Wir glauben an Allah und was auf uns herabgesandt ward, und was herabgesandt ward auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme, und was gegeben ward Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen keinen Unterschied zwischen einem von ihnen, und ihm sind wir ergeben.« (85.) Und wer eine andre Religion als den Islam begehrt, nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er verloren sein. (86.) Wie soll Allah ein Volk leiten, das ungläubig ward nach seinem Glauben und bezeugte, daß der Gesandte wahrhaft sei, und nachdem die deutlichen Beweise zu ihnen kamen? Aber Allah leitet nicht das ungerechte Volk. (87.) Sie – ihr Lohn ist, daß über sie der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen insgesamt kommt. (88.) Ewig bleiben sie in ihm; nicht wird ihnen erleichtert die Strafe und nicht werden sie angeschaut: (89.) Außer denen, die nach diesem umkehren und sich bessern. Denn siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig.
(90.) Siehe, wer ungläubig wird nach seinem Glauben und dann zunimmt an Unglauben – nimmer wird ihre Umkehr angenommen, und sie, sie sind die Irrenden. (91.) Siehe, wer da ungläubig ist und im Unglauben stirbt – nimmer wird von einem angenommen der Erde Fülle an Gold, auch wenn er sich damit loskaufen wollte. Sie – ihnen wird schmerzliche Strafe, und nicht finden sie Helfer . (92.) Nimmer erlangt ihr die Gerechtigkeit, ehe ihr nicht spendet von dem, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, siehe, Allah weiß es. (93.) Alle Speise war erlaubt den Kindern Israel, außer was Israel sich selber verwehrte, bevor, die Tora herabgesandt ward. Sprich: »So bringt die Tora und leset sie, so ihr wahrhaft seid.« (94.) Und wer nach diesem eine Lüge wider Allah erdichtet, das sind die Ungerechten. (95.) Sprich: »Wahrhaft ist Allah. So folget der Religion Abrahams, des Lautern im Glauben, der neben Allah keine Götter setzte. (96.) Siehe, das erste Haus, gegründet für die Menschen, wahrlich, das war das in Bekka – ein gesegnetes und eine Leitung für alle Welt. (97.) In ihm sind deutliche Zeichen – die Stätte Abrahams. Und wer es betritt, ist sicher . Und der Menschen Pflicht gegen Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu ihm machen kann. Wer aber ungläubig ist – siehe, Allah ist reich ohne alle Welt.« (98.) Sprich: »O Volk der Schrift, weshalb verleugnet ihr die Zeichen Allahs, wo Allah Zeuge eures Tuns ist?« (99.) Sprich: »O Volk der Schrift, warum wendet ihr ab von Allahs Weg die Gläubigen? Ihr trachtet ihn krumm zu machen, wo ihr ihn doch bezeugt. Doch Allah ist nicht achtlos eures Tuns.«
(100.) O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr einem Teile jener, denen die Schrift gegeben ward, gehorcht, so werden sie euch wieder nach euerm Glauben ungläubig machen. (101.) Wie aber werdet ihr ungläubig werden, wo euch die Zeichen Allahs verlesen werden und unter euch sein Gesandter ist? Und wer an Allah festhält, der ist geleitet auf den rechten Pfad. (102.) O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah in geziemender Furcht und sterbet nicht anders denn als Muslime. (103.) Und haltet fest an Allahs Seil insgesamt und zerfallet nicht und gedenket der Gnaden Allahs gegen euch, da ihr Feinde waret und er eure Herzen so zusammenschloß, daß ihr durch seine Gnade Brüder wurdet: Und da ihr am Rand einer Feuersgrube waret und er euch ihr entriß. Also macht auch Allah seine Zeichen klar, auf daß ihr euch leiten lasset (104.) und daß aus euch eine Gemeinde werde, einladend zum Guten und gebietend, was Rechtens ist, und verbietend das Unrecht; und jene – ihnen wird’s wohl ergehen. (105.) Und seid nicht wie jene, die gespalten und uneins sind, nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen kamen; jene – ihnen wird schmerzliche Strafe, (106.) an einem Tag, da weiß werden Gesichter und schwarz werden Gesichter . Und was jene anlangt, deren Gesichter schwarz wurden, (sprechen wird Allah zu ihnen:) »Wurdet ihr ungläubig nach euerm Glauben? So schmecket die Strafe, darum daß ihr ungläubig wurdet.« (107.) Und was jene anlangt, deren Angesichter weiß wurden, die sollen sein in Allahs Barmherzigkeit, und ewig sollen sie drinnen verweilen. (108.) Dies sind die Zeichen Allahs; wir verkünden sie dir in Wahrheit. Und Allah will nicht Ungerechtigkeit gegen die Welt. (109.) Und Allahs ist, was in den Himmeln und was auf Erden, und zu Allah kehren die Dinge zurück.
(110.) Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen erstand. Ihr heißet, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrechte und glaubet an Allah. Und wenn das Volk der Schrift geglaubt hätte, wahrlich, es wäre gut für sie gewesen! Unter ihnen sind Gläubige, aber die Mehrzahl von ihnen sind Frevler . (111.) Nimmer werden sie euch ein Leid zufügen, es sei denn ein (geringer) Schaden, und so sie wider euch kämpfen, werden sie euch den Rücken kehren; alsdann werden sie nicht errettet werden. (112.) Mit Schmach werden sie geschlagen, wo immer sie getroffen werden, außer sie seien in der Fessel Allahs und in der Fessel der Menschen. Und sie ziehen sich Zorn von Allah zu und werden mit Armut geschlagen. Solches darum, daß sie Allahs Zeichen verleugneten und die Propheten ungerechterweise ermordeten. Solches darum, daß sie rebellierten und Übertreter waren. (113.) Nicht sind sie (alle) gleich. Unter dem Volk der Schrift ist eine (fest-)stehende Gemeinde, welche die Zeichen Allahs zur Zeit der Nacht liest und sich niederwirft. (114.) Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und heißen, was Rechtens ist, und verbieten das Unrechte und wetteifern in den guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen. (115.) Und was sie Gutes tun, nimmer wird es ihnen bestritten; und Allah kennt die Gottesfürchtigen. (116.) Siehe die Ungläubigen, nimmer sollen ihnen Gut und Kinder etwas vor Allah helfen; und jene sind des Feuers Gefährten, und ewig sollen sie darinnen verweilen. (117.) Das Gleichnis dessen, was sie spenden in diesem irdischen Leben, ist das Gleichnis des Windes, in dem Eiseshauch ist, welcher den Acker von Leuten trifft, die wider sich selber sündigten. Und so vernichtet er ihn, und nicht war Allah wider sie ungerecht, sondern wider sich selber waren sie ungerecht. (118.) O ihr, die ihr glaubt, schließet keine Freundschaft außer mit euch. Sie werden nicht zaudern, euch zu verderben, und wünschen euern Untergang. Schon ward offenkund Haß aus ihrem Mund, aber was ihre Brust verbirgt, ist schlimmer . Schon machten wir euch die Zeichen klar, so ihr Verstand besitzet. (119.) Sieh da! Ihr seid’s, die ihr sie liebt, doch lieben sie nicht euch; und ihr glaubet an das ganze Buch. Und so sie euch begegnen, sprechen sie: »Wir glauben«; sind sie jedoch allein, so beißen sie wider euch aus Grimm die Fingerspitzen. Sprich: »Sterbt an euerm Grimm.« Siehe, Allah kennt das Innerste der Brust.
(120.) Wenn euch ein Gutes trifft, empfinden sie’s übel, und so euch ein Übel trifft, so freuen sie sich dessen. Aber so ihr standhaft und gottesfürchtig seid, wird ihre List euch kein Leid antun. Siehe, Allah ist rings um ihr Tun. (121.) Und (gedenke,) als du deine Familie in der Morgenfrühe verließest, um den Gläubigen ein Lager zu bereiten zum Kampf; und Allah hörte und wußte es: (122.) Als zwei Haufen von euch besorgten, den Mut zu verlieren und Allah beider Hort war . Und auf Allah drum wahrlich sollen die Gläubigen bauen. (123.) Und auch bei Badr half euch Allah, als ihr verächtlich erschienet; drum fürchtet Allah; vielleicht seid ihr dankbar . (124.) Als du zu den Gläubigen sprachst: »Genügt es euch denn nicht, daß euer Herr euch mit dreitausend herniedergesendeten Engeln hilft?« (125.) »Ja, wenn ihr standhaft und gottesfürchtig seid und sie über euch kommen in wilder Hast, wird euer Herr euch helfen mit fünftausend gezeichneten Engeln.« (126.) Und dies machte Allah allein als Freudenbotschaft für euch, und auf daß eure Herzen in Ruhe wären – denn nur von Allah, dem Mächtigen, dem Weisen, kommt der Sieg, (127.) und damit er abschnitte ein Glied von den Ungläubigen oder sie niederwürfe, daß sie zuschanden gemacht umkehrten. (128.) Dich geht es gar nichts an, ob er sich wieder zu ihnen kehrt oder ob er sie straft, denn sie sind Ungerechte. (129.) Und Allahs ist, was in den Himmeln und was auf Erden; er verzeiht, wem er will, und straft, wen er will, und Allah ist verzeihend und barmherzig.
(130.) O ihr, die ihr glaubt, fresset nicht den Wucher in doppelter Verdoppelung, sondern fürchtet Allah; vielleicht ergeht es euch wohl. (131.) Und fürchtet das Feuer, das für die Ungläubigen bereitet ward, (132.) und gehorchet Allah und dem Gesandten; vielleicht findet ihr Barmherzigkeit; (133.) und wetteilet nach der Verzeihung eures Herrn und einem Garten, dessen Land (weit ist wie) die Himmel und die Erde, bereitet für die Gottesfürchtigen, (134.) die da spenden in Freud und in Leid und den Zorn verhalten und den Menschen vergeben. Und Allah liebt die Gutes Tuenden. (135.) Und diejenigen, die, wenn sie etwas Schändliches getan oder wider sich gesündigt haben, Allahs gedenken und für ihre Sünden um Verzeihung flehen – und wer vergibt die Sünden, wenn nicht Allah? – und nicht beharren in dem, was sie wissentlich taten; (136.) sie – ihr Lohn ist Verzeihung von ihrem Herrn und Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darinnen zu verweilen; und herrlich ist der Lohn der Wirkenden. (137.) Schon vor euch sind Verordnungen (zur Strafe) ergangen. So durchwandert die Erde und schauet, wie der Ausgang derer war, welche (die Wahrheit) der Lüge ziehen. (138.) Dies (der Koran) ist eine Klarlegung für die Menschen und eine Leitung und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen. (139.) Und seid nicht verzagt und traurig; ihr werdet obsiegen, so ihr gläubig seid.
(140.) Wenn euch eine Wunde betroffen hat, so hat eine Wunde gleich ihr schon (andre) Leute betroffen. Und diese Tage (des Sieges und der Niederlage) lassen wir wechseln unter den Menschen, damit Allah die Gläubigen erkennt und sich aus ihnen Märtyrer erwählt. – Und Allah liebt nicht die Ungerechten –(141.) und damit Allah die Gläubigen heimsucht und die Ungläubigen vertilgt. (142.) Oder wähnt ihr, einzugehen in das Paradies, ohne daß Allah die Glaubensstreiter unter euch und die Standhaften erkannte? (143.) Und ihr wünschtet doch auch den Tod, bevor ihr ihm begegnet. Nun sahet ihr ihn, und ihr werdet ihn schauen. (144.) Und Mohammed ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und so, ob er stirbt oder fällt, werdet ihr umkehren auf euern Fersen? Und wer umkehrt auf seinen Fersen, nimmer schadet er Allah etwas; aber Allah wird wahrlich die Dankbaren belohnen. (145.) Und niemand stirbt ohne Allahs Erlaubnis gemäß dem Termine setzenden Buch. Und wer den Lohn der Welt begehrt, dem geben wir von ihr, und wer den Lohn des Jenseits begehrt, dem geben wir von ihm; wahrlich, wir belohnen die Dankbaren. (146.) Und wie viele Propheten kämpften wider (einen Feind,) bei dem viele Myriaden waren! Aber nicht verzagten sie bei dem, was sie in Allahs Weg betraf , und nicht wurden sie schwach und nicht demütigten sie sich. Und Allah liebt die Standhaften. (147.) Und nicht war ihr Wort ein andres, als daß sie sprachen: »Unser Herr, verzeihe uns unsre Sünden und unsre Vergehen in unserer Sache; und festige unsre Füße und hilf uns wider das ungläubige Volk.« (148.) Und Allah gab ihnen den Lohn der Welt und den schönsten Lohn des Jenseits. Und Allah liebt die Gutes Tuenden. (149.) O ihr, die ihr glaubt, so ihr den Ungläubigen gehorcht, kehren sie euch um auf euern Fersen, und ihr kehret um das Verlorene.
(150.) Nein, Allah ist euer Herr, und er ist der beste der Helfer . (151.) Wahrlich, wir werden in die Herzen der Ungläubigen Schrecken werfen, darum daß sie neben Allah Götter setzten, wozu er keine Ermächtnis niedersandte; und ihre Wohnstätte wird sein das Feuer, und schlimm ist die Herberge der Ungerechten. (152.) Und wahrlich, schon hatte Allah euch sein Versprechen gehalten, als ihr sie mit seiner Erlaubnis vernichtetet, bis daß ihr verzagtet und über den Befehl strittet und rebelliertet, nachdem er euch hatte sehen lassen, was ihr wünschtet. Einige von euch verlangten nach dieser Welt und andere verlangten nach dem Jenseits. Alsdann kehrte er euch von ihnen ab (zur Flucht), um euch zu prüfen; und wahrlich, jetzt hat er euch vergeben, denn Allah ist voll Huld wider die Gläubigen. (153.) Als ihr hinaufstieget und auf niemand sahet, während der Prophet hinter euch her rief , da belohnte er euch mit Kummer über Kummer, damit ihr nicht über das euch Verlorengegangene bekümmert und über das, was euch befiel. Und Allah kennt euer Tun. (154.) Alsdann sandte er auf euch nach dem Kummer Sicherheit nieder . Müdigkeit überkam einen Teil von euch; ein andrer Teil aber – ihre Seelen regten sie auf , ungerecht von Allah zu denken in heidnischem Denken. Sie sprachen: »Haben wir irgend etwas von der Sache?« Sprich: »Siehe, die ganze Sache ist Allahs.« Sie verbargen in ihren Seelen, was sie dir nicht kundtaten, indem sie sprachen: »Hätten wir etwas von der Sache gehabt, wären wir hier nicht erschlagen!« Sprich: »Wäret ihr auch in euern Häusern gewesen, wahrlich, hinaus wären jene gezogen, denen der Tod verzeichnet war, zu ihren Ruhestätten – und damit Allah prüfte, was in eurer Brust ist, und, was in euerm Herzen, erforschte. Und Allah kennt das Innerste der Brust. (155.) Siehe, diejenigen von euch, welche am Tage des Zusammenstoßes der beiden Scharen den Rücken kehrten, der Satan nur machte sie straucheln für etwas von ihrem Tun. Aber wahrlich, nunmehr hat Allah ihnen vergeben; siehe, Allah ist verzeihend und milde. (156.) O ihr, die ihr glaubt, seid nicht gleich den Ungläubigen, die da sprechen von ihren Brüdern, da sie das Land durchwanderten oder auf Kriegszug waren: »Wären sie bei uns geblieben, sie wären nicht gestorben und nicht erschlagen.« Allah bestimmte dies als Kummer für ihre Herzen. Und Allah macht lebendig und tot, und Allah schaut euer Tun. (157.) Und wahrlich, so ihr im Wege Allahs erschlagen werdet oder sterbet, wahrlich, Verzeihung von Allah und Barmherzigkeit ist besser, als was ihr zusammenscharrt. (158.) Und wahrlich, wenn ihr sterbet oder erschlagen werdet, werdet ihr zu Allah versammelt. (159.) Und um der Barmherzigkeit Allahs willen warst du lind zu ihnen; wärest du aber rauh und harten Herzens gewesen, so hätten sie sich von rings um dich zerstreut. Drum vergib ihnen und bete für sie um Verzeihung und ziehe sie zu Rate in der Sache; und so du entschlossen bist, dann vertrau auf Allah; siehe, Allah liebt die auf ihn Trauenden.
(160.) Wenn euch Allah hilft, so gibt’s keinen, der euch übermag; wenn er euch aber im Stich läßt, wer könnte euch da helfen ohne ihn? Drum wahrlich, auf Allah mögen die Gläubigen vertrauen. (161.) Und nicht ist’s des Propheten Sache zu unterschlagen. Und wer unterschlägt, soll, was er unterschlagen, am Tag der Auferstehung bringen. Alsdann wird jeder Seele nach Verdienst vergolten, und es soll ihnen nicht Unrecht geschehen. (162.) Und ist’s denn, daß der, welcher dem Wohlgefallen Allahs nachging, sei wie der, welcher sich Zorn von Allah zuzog und dessen Asyl Dschehannam ist? Und schlimm ist die Fahrt (dorthin). (163.) Sie sind in verschiedenem Rang bei Allah, und Allah schaut ihr Tun. (164.) Wahrlich, huldreich war Allah gegen die Gläubigen, da er unter ihnen einen Gesandten von ihnen erweckte, ihnen seine Zeichen zu verlesen und sie zu reinigen und das Buch und die Weisheit zu lehren, denn siehe, sie waren zuvor in offenkundigem Irrtum. (165.) Und da euch ein Unglück betraf , nachdem ihr das Doppelte erlangtet, sprecht ihr da etwa: »Woher dies?« Sprich: »Es kommt von euch selber .« Siehe, Allah hat Macht über alle Dinge. (166.) Und was euch betraf am Tage des Zusammenstoßes der beiden Haufen, das geschah mit Allahs Erlaubnis, und damit er die Gläubigen erkennete und auch erkennete die Heuchler . Und gesprochen ward zu ihnen: »Heran! Kämpfet in Allahs Weg!« oder: »Wehrt ab!« Sie aber sprachen: »Wenn wir wüßten zu kämpfen, wahrlich, wir wären euch gefolgt!« Einige von ihnen waren an jenem Tage dem Unglauben näher als dem Glauben. (167.) Sie sprachen mit ihrem Munde, was nicht in ihren Herzen war; und Allah weiß sehr wohl, was sie verbergen: (168.) Sie, die da von ihren Brüdern sprachen, während sie daheim geblieben: »Hätten sie uns gehorcht, wären sie nicht erschlagen.« Sprich: »So wehret von euch den Tod ab, so ihr wahrhaft seid.« (169.) Und wähnet nicht die in Allahs Weg Gefallenen für tot; nein, lebend bei ihrem Herrn, werden sie versorgt:
(170.) Freudig über das, was Allah von seiner Huld ihnen gab, und von Freude erfüllt über die hinter ihnen, die sie noch nicht eingeholt, daß keine Furcht über sie kommen wird und sie nicht trauern werden: (171.) Von Freude erfüllt über die Gnaden von Allah und Huld, und daß Allah den Lohn der Gläubigen nicht verlorengehen läßt. (172.) Die da Allah und dem Gesandten nach der Wunde, die sie erlitten, entsprachen, für die von ihnen, welche Gutes taten und gottesfürchtig waren, ist großer Lohn (bestimmt): (173.) Die da, als die Leute zu ihnen sprachen: »Siehe, die Leute haben sich bereits wider euch geschart; fürchtet sie drum!« – nur stärker wurden im Glauben und sprachen: »Unser Genüge ist Allah, und trefflich ist der Beschützer!« (174.) Sie kehrten daher mit Gnade von Allah und Huld zurück, ohne daß sie ein Übel getroffen hätte, und sie gingen dem Wohlgefallen Allahs nach; und Allah ist voll großer Huld. (175.) Das ist der Satan! Er will bloß seine Helfer gefürchtet machen; fürchtet sie aber nicht, sondern fürchtet mich, so ihr Gläubige seid. (176.) Und laß dich nicht von jenen betrüben, die um die Wette dem Unglauben nacheilen; siehe, nimmer können sie Allah etwas zuleide tun. Allah wird ihnen keinen Anteil am Jenseits geben, und für sie ist große Strafe. (177.) Siehe, wer den Glauben für den Unglauben verkauft, nimmer vermögen sie Allah etwas zuleide zu tun, und für sie ist schmerzliche Strafe. (178.) Und nicht sollen die Ungläubigen wähnen, daß, was wir ihnen an Frist gewähren, für ihre Seelen gut ist; wir schenken ihnen nur langes Leben, daß sie wachsen in Sünde. Und für sie ist schändende Strafe. (179.) Und Allah gedenkt die Gläubigen nur so lange in der Lage zu belassen, in welcher ihr seid, bis daß er die Schlechten von den Guten gesondert hat. Und Allah gedenkt nicht, euch das Verborgene zu offenbaren, sondern Allah erkiest von seinen Gesandten, wen er will; so glaubet an Allah und seine Gesandten; und so ihr glaubet und gottesfürchtig seid, so wird euch großer Lohn sein.
(180.) Und nicht sollen diejenigen, die da geizig sind mit dem, was Allah ihnen gab in seiner Huld, wähnen, es diene ihnen zum Guten; nein, zum Bösen soll es ihnen dienen. Als Halskette sollen sie tragen, womit sie geizig waren, am Tag der Auferstehung! Und Allahs ist das Erbe der Himmel und der Erde, und Allah kennt euer Tun. (181.) Wahrlich, gehört hat Allah das Wort jener, die da sprachen: »Siehe, Allah ist arm und wir sind reich.« Niederschreiben wollen wir ihre Worte und ihr ungerechtes Ermorden der Propheten und wollen sprechen: »Schmecket des Brennens Strafe! (182.) Dies für das, was eure Hände vorausschickten, und dieweil Allah nicht ungerecht gegen seine Diener ist.« (183.) Die da sprechen: »Siehe, Allah hat uns verpflichtet, keinem Gesandten zu glauben, bevor er uns ein Opfer bringt, welches das Feuer (vom Himmel) verzehrt!« (Zu jenen) sprich: »Schon kamen zu euch Gesandte vor mir mit den deutlichen Zeichen und mit dem, wovon ihr sprecht. Weshalb denn ermordetet ihr sie, so ihr wahrhaft seid?« (184.) Und so sie dich der Lüge zeihen, so sind schon vor dir Gesandte der Lüge geziehen, wiewohl sie mit den deutlichen Zeichen, den Schriften und dem erleuchtenden Buch kamen. (185.) Jede Seele soll den Tod schmecken, und ihr sollt nur euern Lohn empfangen am Tag der Auferstehung; und wer da dem Feuer entnommen und ins Paradies geführt wird, der soll glückselig sein. Und das irdische Leben ist nur ein trügerischer Nießbrauch. (186.) Wahrlich, geprüft sollt ihr werden in euerm Gut und an euch selber, und wahrlich, hören sollt ihr viel Leid von denen, welchen die Schrift vor euch gegeben ward, und von denen, die Allah Gefährten geben. So ihr jedoch standhaft seid und gottesfürchtig – siehe, dieses ist der Dinge Ratschluß. (187.) Und als Allah den Bund schloß mit denen, welchen die Schrift gegeben ward, (und sprach:) »Wahrlich, tut sie den Menschen kund und verberget sie nicht« – da warfen sie dieselbe hinter ihre Rücken und verkauften sie für winzigen Preis. Und schlimm ist, was sie erkauften! (188.) Wähne nicht, daß die, welche sich ihrer Tat freuen und gerühmt zu werden wünschen für das, was sie nicht taten, wähne nicht, sie seien entronnen der Strafe. Ihnen wird schmerzliche Strafe. (189.) Und Allahs ist das Reich der Himmel und der Erde, und Allah ist mächtig über alle Dinge.
(190.) Siehe, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel der Nacht und des Tages sind wahrlich Zeichen für die Verständigen: (191.) Die da Allahs gedenken im Stehen und Sitzen und (Liegen) auf ihren Seiten und nachdenken über die Schöpfung der Himmel und der Erde (und sprechen:) »Unser Herr, nicht umsonst hast du dieses erschaffen. Preis dir! Hüte uns vor der Feuerspein! (192.) Unser Herr, siehe, wen du ins Feuer führst, den stürzest du in Schande, und die Ungerechten haben keine Helfer . (193.) Unser Herr, siehe, wir hörten einen Rufer, der zum Glauben rief (und sprach:) ›Glaubet an euern Herrn!‹, und so glaubten wir . Unser Herr, und vergib uns drum unsre Sünden und bedecke unsre Missetaten und laß uns abscheiden mit den Frommen. (194.) Unser Herr, und gib uns, was du uns verheißen durch deine Gesandten, und stürze uns nicht in Schande am Tag der Auferstehung. Siehe, du brichst nicht dein Versprechen.« (195.) Und es antwortet ihnen ihr Herr: »Siehe, ich lasse nicht verlorengehen das Werk des Wirkenden unter euch, sei es Mann oder Frau; die einen von euch sind von den andern. Und diejenigen, die da auswanderten und aus ihren Häusern vertrieben wurden und in meinem Wege litten und kämpften und fielen – wahrlich, bedecken will ich ihre Missetaten, und wahrlich, führen will ich sie in Gärten, durcheilt von Bächen: Als Lohn von Allah; und Allah – bei ihm ist der schönste Lohn. (196.) Laß dich nicht trügen durch den Wandel der Ungläubigen im Lande. (197.) Ein winziger Nießbrauch dann ist ihr Heim Dschehannam, und schlimm ist der Pfühl! (198.) Wer jedoch seinen Herrn fürchtet, denen werden Gärten sein, durcheilt von Wasserbächen, ewig darinnen zu verweilen; eine Aufnahme von Allah und was bei Allah ist, ist gut für die Frommen. (199.) Und siehe, unter dem Volk der Schrift, wahrlich, da gibt es solche, die an Allah glauben und an das, was zu euch hinabgesandt ward, und was hinabgesandt ward zu ihnen, sich zu Allah demütigend und nicht um winzigen Preis die Zeichen Allahs verkaufend. Jene – ihr Lohn ist bei ihrem Herrn; siehe, Allah ist schnell im Rechnen.
(200.) O ihr, die ihr glaubt, duldet und wetteifert in Geduld und haltet aus und fürchtet Allah; vielleicht ergeht es euch wohl.«
Interpretation und Kommentar von Alexander Müller
3. Sure des Korans – „Das Haus Imran“ (Āl ʿImrān)
Die 3. Sure des Korans, genannt „Das Haus Imran“ (Āl ʿImrān), wurde in Medina offenbart und besteht aus 200 Versen. Sie behandelt zentrale Themen wie die Einheit Gottes, die Bestätigung der früheren Offenbarungen, die Bedeutung von Glauben und Gehorsam sowie die Rolle der Familie Imran (die Familie Jesu und Marias) im göttlichen Plan. Die Sure dient als Ermahnung und Leitfaden für die Gläubigen, stärkt ihren Glauben und fordert sie zu Geduld und Standhaftigkeit auf.
Interpretation und Kommentar
1. Die Einheit Gottes und der Koran als Rechtleitung (Verse 1–9)
„Allah, es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Lebendigen, dem Beständigen.“
„Er hat das Buch mit der Wahrheit zu dir herabgesandt, zur Bestätigung dessen, was vor ihm war.“
Die Sure beginnt mit einer Bestätigung der Einheit Gottes und der Offenbarung des Korans, der als Fortsetzung und Bestätigung der früheren Schriften dient. Gott wird als der absolute Richter dargestellt, zu dem alle Angelegenheiten zurückkehren.
- Kommentar: Diese einleitenden Verse betonen die Kontinuität der göttlichen Botschaften und fordern zur Reflexion über die eigene Beziehung zu Gott und Seinen Geboten auf.
2. Die Familie Imran und die Geburt Marias (Verse 33–51)
„Allah erwählte Adam und Noah und das Haus Imran vor den Weltenbewohnern.“
„Als die Frau Imrans sagte: ‚Mein Herr, ich habe Dir das, was in meinem Leib ist, in völliger Hingabe gelobt.‘“
Die Sure erzählt die Geschichte von Maria und ihrer Hingabe an Gott. Die Erwählung des Hauses Imran, das Maria und Jesus umfasst, wird als Beispiel für Glauben und Reinheit hervorgehoben.
- Kommentar: Diese Passage erinnert an die Bedeutung der Hingabe an Gott und die Rolle besonderer Familien und Individuen in der göttlichen Geschichte. Sie betont die Verbindung zwischen den Offenbarungen und die Ehrung von Maria und Jesus im Islam.
3. Die Auseinandersetzung mit den Juden und Christen (Verse 64–80)
„Sprich: ‚O Leute der Schrift, kommt her zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch, dass wir Allah allein dienen und Ihm nichts beigesellen.‘“
„Wie könnt ihr ungläubig sein, wo doch Allahs Zeichen euch vorgelesen werden und Sein Gesandter unter euch ist?“
Die Sure ruft die Juden und Christen dazu auf, die Gemeinsamkeiten ihrer Religionen mit dem Islam zu erkennen und den Monotheismus anzunehmen. Sie kritisiert diejenigen, die die Botschaft ablehnen, und warnt vor den Konsequenzen des Unglaubens.
- Kommentar: Diese Verse betonen die Gemeinsamkeiten der abrahamitischen Religionen und rufen zur Einheit im Glauben an den einen Gott auf. Sie fordern Respekt und Dialog, ohne Kompromisse in der Wahrheit einzugehen.
4. Die Prüfung des Glaubens und der Gehorsam (Verse 100–120)
„O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr einer Gruppe von den Leuten der Schrift gehorcht, werden sie euch, nachdem ihr gläubig wart, wieder zu Ungläubigen machen.“
„Haltet euch alle an Allahs Seil fest und seid nicht gespalten.“
Die Sure warnt die Gläubigen vor Spaltungen und äußeren Einflüssen, die ihren Glauben schwächen könnten. Sie ruft zur Einheit und zum Gehorsam gegenüber Gott und Seinem Gesandten auf.
- Kommentar: Diese Passage betont die Bedeutung der Gemeinschaft der Gläubigen und warnt vor dem Einfluss von Ungläubigen. Sie fordert zur Standhaftigkeit und Geschlossenheit im Glauben auf.
5. Die Schlacht von Uhud und die Lehren daraus (Verse 121–180)
„Und wahrlich, Allah hat euch geholfen in Badr, während ihr schwach wart.“
„So fürchtet Allah, damit ihr dankbar sein mögt.“
Die Sure reflektiert über die Schlacht von Uhud und die Konsequenzen des Ungehorsams der Gläubigen, die trotz anfänglicher Erfolge eine Niederlage erlitten. Die Lehren daraus sind Geduld, Vertrauen auf Gott und die Notwendigkeit des Gehorsams.
- Kommentar: Diese Geschichte erinnert daran, dass Erfolg und Scheitern von der Erfüllung göttlicher Gebote abhängen. Sie ruft zur Selbstprüfung und zur Stärkung des Glaubens auf.
6. Die Vergänglichkeit des Diesseits und die Belohnung im Jenseits (Verse 185–200)
„Jede Seele wird den Tod kosten, und nur am Tag der Auferstehung wird euch euer Lohn vollständig gegeben.“
„O ihr, die ihr glaubt, seid standhaft und wetteifert in Standhaftigkeit und fürchtet Allah, auf dass ihr erfolgreich sein mögt.“
Die Sure endet mit einer Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens im Diesseits und die ewige Belohnung im Jenseits. Sie ruft zur Geduld, Standhaftigkeit und Gottesfurcht auf.
- Kommentar: Diese abschließenden Verse betonen die Bedeutung von Ausdauer im Glauben und die Hoffnung auf Gottes Gnade im Jenseits.
Hauptbotschaften der Sure
- Die Einheit Gottes und die Kontinuität der Offenbarungen: Die Sure betont den Monotheismus und die Verbindung zwischen dem Koran und früheren Offenbarungen.
- Die Vorbildfunktion des Hauses Imran: Maria, Jesus und ihre Familie werden als Beispiele für Hingabe, Reinheit und Glauben hervorgehoben.
- Warnung vor Spaltung: Die Sure ruft die Gläubigen zur Einheit und mahnt vor äußeren Einflüssen und internen Spaltungen.
- Die Vergänglichkeit des Diesseits: Die Sure erinnert daran, dass das Diesseits vergänglich ist und das Jenseits das wahre Ziel ist.
- Lehren aus der Geschichte: Die Schlacht von Uhud wird als Beispiel für die Konsequenzen von Gehorsam und Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten verwendet.
Relevanz der Sure heute
Die Botschaften der 3. Sure – „Das Haus Imran“ sind zeitlos und universell:
- Stärkung des interreligiösen Dialogs: Die Sure betont die Gemeinsamkeiten der abrahamitischen Religionen und fördert Respekt und Austausch.
- Erinnerung an die Vergänglichkeit: Sie inspiriert dazu, die Werte des Jenseits über die vergänglichen Ziele des Diesseits zu stellen.
- Einheit und Gemeinschaft: Die Warnung vor Spaltungen erinnert an die Bedeutung von Zusammenhalt in der Gemeinschaft der Gläubigen.
- Lernen aus der Geschichte: Die Lehren aus der Schlacht von Uhud zeigen, wie wichtig Gehorsam, Disziplin und Vertrauen auf Gott sind.
- Hingabe und Nächstenliebe: Die Sure inspiriert dazu, wie Maria und das Haus Imran, den Glauben mit Aufrichtigkeit und Hingabe zu leben.
Zusammenfassung
Die Sure „Das Haus Imran“ verbindet historische Beispiele, theologische Ermahnungen und praktische Lehren zu einem umfassenden Leitfaden für Gläubige. Sie betont die Einheit Gottes, die Kontinuität der Offenbarungen und die Verantwortung jedes Einzelnen, seinen Glauben durch Handlungen und Gemeinschaft zu stärken. Ihre Botschaften inspirieren zu einem bewussten, gerechten und gottgefälligen Leben.
Letzte Bearbeitung am Samstag, 23. November 2024 – 18:55 Uhr von Alex, Webmaster für Google und Bing SEO.