Sechzehnte Sure – Die Bienen

Geoffenbart zu Mekka

Heilige Koran Bild

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! (1.) Eintrifft Allahs Befehl, drum wünscht ihn nicht herbei. Preis Ihm! Und erhaben ist er über das, was sie ihm beigesellen. (2.) Er sendet die Engel mit dem Geist aus seinem Logos herab auf wen er will von seinen Dienern (und spricht:) »Kündet an, daß es keinen Gott gibt außer mir; drum fürchtet mich.« (3.) Erschaffen hat er die Himmel und die Erde zur Wahrheit. Erhaben ist er über das, was sie ihm beigesellen. (4.) Erschaffen hat er den Menschen aus einem Samentropfen; und siehe, er ist ein offenkundiger Krittler . (5.) Und die Tiere, er erschuf sie für euch; sie liefern euch warme Kleidung und bringen euch Nutzen; und ihr esset von ihnen; (6.) und eine Zierde sind sie euch, wenn ihr sie abends eintreibt und morgens austreibt; (7.) und sie tragen eure Lasten zu Ländern, die ihr nicht hättet erreichen können ohne Mühsal der Seelen. Siehe, euer Herr ist wahrlich gütig und barmherzig. (8.) Und (er erschuf) die Pferde und die Kamele und die Esel, auf daß ihr auf ihnen reitet, und zum Schmuck. Und er erschuf , was ihr nicht kennet. (9.) Und Allahs ist es, den Weg zu zeigen, und einige weichen von ihm ab. Und so er gewollt, wahrlich, er hätte euch allesamt rechtgeleitet.

(10.) Er ist’s, der euch von dem Himmel Wasser herniedersendet. Von ihm ist der Trank und von ihm sind die Bäume, unter denen ihr weidet. (11.) Aufsprießen läßt er euch durch dasselbe die Saat und den Ölbaum und die Palme und die Reben und allerlei Früchte. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für nachdenkende Leute. (12.) Und dienstbar machte er euch die Nacht und den Tag; und die Sonne, der Mond und die Sterne sind (euch) dienstbar auf sein Geheiß. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für einsichtige Leute. (13.) Und was er euch erschuf auf Erden, verschieden an Farbe, siehe, ein Zeichen ist wahrlich darin für Leute, die sich warnen lassen. (14.) Und er ist’s, der das Meer (euch) dienstbar machte, daß ihr frisches Fleisch daraus esset und Schmuck daraus hervorholet, ihn anzulegen. Und du siehst die Schiffe es durchpflügen, und auf daß ihr suchet nach (den Gaben) seiner Huld, und daß ihr vielleicht dankbar seid. (15.) Und in die Erde warf er die festgegründeten (Berge), daß sie nicht schwanke mit euch, und Flüsse und Pfade, zu eurer Leitung (16.) und Wegmarken; und durch die Sterne sind sie (auch) geleitet. (17.) Und ist denn etwa der, welcher erschuf , gleich dem, der nicht erschuf? Bedenkt ihr denn nicht? (18.) Und so ihr aufzählen wollet die Gnaden Allahs, ihr berechnet sie nicht. Siehe, Allah ist wahrlich verzeihend und barmherzig. (19.) Und Allah weiß, was ihr verbergt und was ihr offenkund macht.

(20.) Aber jene, die sie außer Allah anrufen, erschaffen nichts, sondern sind erschaffen. (21.) Tot sind sie, ohne Leben; und sie wissen nicht, wann sie erweckt werden. (22.) Euer Gott ist ein einiger Gott, und jene, die nicht glauben ans Jenseits, deren Herzen verleugnen, und sie sind hoffärtig. (23.) Zweifellos kennt Allah, was sie verbergen und was sie offenkund tun. Siehe, er liebt nicht die Hoffärtigen. (24.) Und wird zu ihnen gesprochen: »Was hat euer Herr herabgesandt?«, so sprechen sie: »Die Fabeln der Früheren.« (25.) Dafür sollen sie am Tag der Auferstehung ihre Lasten voll und ganz tragen und von den Lasten derer, die sie irreführten in ihrer Unwissenheit. Wird ihre Last nicht schlimm sein? (26.) Schon die, welche vor ihnen lebten, schmiedeten Ränke, doch packte Allah ihr Gebäude an den Fundamenten, und das Dach stürzte auf sie von oben, und die Strafe kam über sie, von wannen sie dieselbe nicht erwarteten. (27.) Alsdann wird er sie am Tag der Auferstehung zuschanden machen und wird zu ihnen sprechen: »Wo sind meine Gefährten, um derentwillen ihr auseinandergeraten?« Die, denen das Wissen gegeben, werden dann sprechen: »Siehe, Schande und Übel trifft heute die Ungläubigen.« (28.) Die Sünder wider sich selber, welche von den Engeln getötet werden, werden den Frieden anbieten (und sprechen:) »Wir haben nichts Böses getan.« Nein! Siehe, Allah weiß, was ihr tatet. (29.) »So tretet ein in Dschehannams Tore, ewig darinnen zu verweilen, und wahrlich, schlimm ist die Wohnung der Hoffärtigen.«

(30.) Aber gesprochen wird zu denen, welche gottesfürchtig waren: »Was hat euer Herr hinabgesandt?« Sie werden sprechen: »Gutes.« Diejenigen, die Gutes tun, erhalten Gutes hienieden; aber die Wohnung des Jenseits ist besser, und wahrlich, herrlich ist die Wohnung der Gottesfürchtigen. (31.) Die Gärten Edens, sie treten in sie ein, die durcheilt sind von Bächen; sie erhalten in ihnen, was sie wollen. Also lohnt Allah den Gottesfürchtigen. (32.) Zu den Rechtschaffenen sprechen die Engel, wenn sie dieselben zu sich nehmen: »Frieden sei auf euch! Tretet ein ins Paradies für euer Tun.« (33.) Was können (die Ungläubigen) anders erwarten, als daß die Engel (des Todes) zu ihnen kommen, oder daß deines Herrn Befehl zu ihnen ergeht? So taten auch die, welche vor ihnen lebten. Allah war nicht ungerecht wider sie, vielmehr waren sie ungerecht gegen sich selber . (34.) Und es traf sie das Böse, das sie taten, und es umgab sie rings, was sie verspotteten. (35.) Und es sprechen die, welche (Allah) Gefährten geben: »So Allah gewollt, so hätten wir außer ihm nichts angebetet, weder wir noch unsre Väter, und hätten nichts ohne ihn verboten.« Also taten auch die, welche vor ihnen lebten. Aber liegt den Gesandten etwas andres ob als öffentliche Predigt? (36.) Und wahrlich, wir entsandten zu jedem Volke einen Gesandten (zu predigen:) »Dienet Allah und meidet den Taghut.« Und einige von ihnen leitete Allah recht, und andern war der Irrtum bestimmt. Aber wandert durch das Land und schauet, wie das Ende derer war, die der Lüge ziehen. (37.) Wenn du (o Mohammed) auch ihre Leitung begehrst, siehe, so leitet Allah doch die, welche er irreführen will, und sie finden keinen Helfer . (38.) Und sie schwören bei Allah den heiligsten Eid: »Nicht erweckt Allah den, der gestorben ist.« Nein! Seine Verheißung ist wahr – jedoch wissen es die meisten Menschen nicht –, (39.) auf daß er ihnen klarmacht, worüber sie uneins sind, und damit die Ungläubigen wissen, daß sie Lügner waren.

(40.) Unser Wort zu einem Ding, so wir es wollen, ist nur, daß wir zu ihm sprechen: »Sei!«, und so ist’s. (41.) Und die, welche Allahs wegen, nachdem sie Gewalt erlitten, ihr Land verließen, wahrlich, hienieden wollen wir ihnen eine schöne Wohnung geben, und der Lohn des Jenseits ist noch größer . Wüßten es nur (42.) jene, die standhaft sind und auf ihren Herrn vertrauen! (43.) Und vor dir entsandten wir nur Menschen, denen wir Offenbarung gegeben; fragt nur das Volk der Ermahnung, so ihr es nicht wisset. (44.) (Wir entsandten sie) mit den deutlichen Beweisen und den Schriften; und zu dir sandten wir die Ermahnung hinab, auf daß du den Menschen erklärest, was zu ihnen hinabgesandt ward, und daß sie es bedenken. (45.) Sind denn etwa die, welche Übles planten, sicher davor, daß Allah sie nicht in die Erde versinken läßt oder daß er die Strafe nicht über sie bringt, von wannen sie es nicht erwarten? (46.) Oder daß er sie nicht in ihren Beschäftigungen ergreift, ohne daß sie etwas wider ihn vermögen? (47.) Oder daß er sie nicht nach und nach erfaßt? Und siehe, euer Herr ist wahrlich gütig und barmherzig. (48.) Haben sie denn nicht gesehen, daß alles, was Allah erschaffen, seinen Schatten zur Rechten und Linken wendet, sich niederwerfend vor Allah und sich demütigend? (49.) Und vor Allah wirft sich nieder, was in den Himmeln und was auf Erden ist, die Tiere und die Engel, und sie sind nicht zu stolz.

(50.) Sie fürchten ihren Herrn, der über ihnen ist, und tun, was ihnen geheißen. (51.) Und gesprochen hat Allah: »Nehmt euch nicht zwei Götter – er ist ein einiger Gott; drum verehret nur mich.« (52.) Und sein ist, was in den Himmeln und auf Erden, und ihm gebührt ewiger Kult. Wollt ihr einen andern als Allah fürchten? (53.) Und ihr habt keine Gabe, die nicht von Allah wäre. Alsdann, wenn euch ein Übel trifft, fleht ihr zu ihm um Hilfe. (54.) Alsdann, wenn er euch von dem Übel befreit hat, siehe, dann gibt ein Teil von euch seinem Herrn Gefährten, (55.) so daß sie undankbar sind für das, was wir ihnen gaben. Genießet es nur, ihr werdet schon sehen! (56.) Und sie bestimmen für das, was sie nicht kennen, einen Teil von dem, womit wir sie versorgten. Bei Allah, wahrlich, zur Rechenschaft sollt ihr gezogen werden für eure Erdichtungen! (57.) Und sie geben Allah Töchter – Preis Ihm! – und sich, was sie begehren. (58.) Und wenn einem von ihnen eine Tochter angekündigt wird, dann bedeckt ein schwarzer Schatten sein Gesicht, und er grollt. (59.) Er verbirgt sich vor dem Volk wegen der üblen Nachricht: Soll er es zur Schande behalten oder im Staub vergraben? Ist nicht ihr Urteil falsch?

(60.) Diejenigen, welche nicht glauben ans Jenseits, sind mit dem Schlechtesten zu vergleichen, Allah aber mit dem Höchsten, und er ist der Mächtige, der Weise. (61.) Und so Allah die Menschen für ihre Sünde strafte, so würde er nichts, was sich regt, auf der Erde lassen; jedoch verzieht er mit ihnen bis zu einem bestimmten Termin. Und wenn ihr Termin gekommen ist, so können sie ihn weder für eine Stunde verschieben noch beschleunigen. (62.) Und sie geben Allah, was ihnen mißfällt, und ihre Zungen lügen, (wenn sie sprechen,) daß für sie das Beste (als Lohn) ist. Zweifellos ist für sie das Feuer, und sie sollen in dasselbe gejagt werden. (63.) Bei Allah, schon vor dir schickten wir Gesandte zu den Gemeinschaften, und der Satan putzte ihnen ihre Werke aus; und heute ist er ihr Beschützer, doch wird sie schmerzliche Strafe treffen. (64.) Und wir sandten nur das Buch zu dir, auf daß du ihnen das klarmachst, worüber sie uneins sind, und als eine Leitung und Barmherzigkeit für gläubige Leute. (65.) Und Allah sendet vom Himmel Wasser hinab und belebt damit die Erde nach ihrem Tod. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für hörende Leute. (66.) Und siehe, am Vieh habt ihr wahrlich eine Lehre. Wir tränken euch mit dem, was in ihren Leibern ist in der Mitte zwischen Mist und Blut, mit lauterer Milch, die den Trinkenden so leicht durch die Kehle gleitet. (67.) Und unter den Früchten die Palmen und Reben, von denen ihr berauschenden Trank und gute Speise habt. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für einsichtige Leute. (68.) Und es lehrte dein Herr die Biene: »Suche dir in den Bergen Wohnungen und in den Bäumen und in dem, was sie erbauen. (69.) Alsdann speise von jeglicher Frucht und ziehe die bequemen Wege deines Herrn.« Aus ihren Leibern kommt ein Trank verschieden an Farbe, in dem eine Arznei ist für Menschen. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für nachdenkende Menschen.

(70.) Und Allah hat euch erschaffen; alsdann nimmt er euch zu sich, doch läßt er einige von euch das hinfälligste Alter erreichen, daß sie nichts mehr von dem, was sie gewußt, wissen. Siehe, Allah ist wissend und mächtig. (71.) Und Allah hat den einen von euch vor dem andern in der Versorgung bevorzugt. Und doch geben die Bevorzugten von ihrer Versorgung nichts zurück an die (Sklaven,) die ihre Rechte besitzt, auf daß sie hierin gleich seien. Wollen sie denn Allahs Gnade verleugnen? (72.) Und Allah gab euch aus euch selber Gattinnen und gab euch von euern Gattinnen Söhne und Enkel und versorgte euch mit Gutem. Wollen sie da an das Nichtige glauben und Allahs Gnade verleugnen? (73.) Und sie verehren außer Allah, was ihnen weder vom Himmel noch von der Erde etwas zur Versorgung zu geben vermag und machtlos ist. (74.) Darum machet Allah keine Gleichnisse; siehe, Allah weiß, doch ihr wisset nicht. (75.) Ein Gleichnis macht Allah: Ein leibeigener Sklave, der über nichts Gewalt hat, und jemand, den wir mit schöner Versorgung versorgten, und der davon spendet insgeheim und öffentlich, sind diese einander gleich? Gelobt sei Allah! Jedoch verstehen es die meisten Menschen nicht. (76.) Und Allah macht (noch) ein Gleichnis: Es sind zwei Männer da, von denen der eine stumm ist und nichts vermag und eine Last seinem Herrn ist, der, wohin er ihn auch wenden mag, nichts Gutes bringt; ist der etwa gleich einem, der befiehlt, was Rechtens ist, und sich auf dem rechten Weg befindet? (77.) Und Allahs ist das Verborgene in den Himmeln und auf der Erde. Und das Geschäft der ›Stunde‹; ist nur wie ein Augenblick oder noch kürzer . Siehe, Allah hat Macht über alle Dinge. (78.) Und Allah hat euch aus den Leibern eurer Mütter hervorgebracht als Unwissende. Und er gab euch Gehör und Gesicht und Herzen, auf daß ihr dankbar wäret. (79.) Sehen sie nicht die Vögel, wie sie ihm Untertan sind im Himmelsraum? Niemand hält sie in Händen außer Allah. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für gläubige Leute.

(80.) Und Allah hat euch Behausungen gegeben zur Wohnung; und er gab euch die Häute des Viehs zu Behausungen, auf daß ihr sie leicht erfindet am Tag eures Aufbruchs und am Tag eures Halts; und ihre Wolle und ihren Pelz und ihre Haare (gab er euch) zu Gebrauchsgegenständen und Geräten für (gewisse) Zeit. (81.) Und Allah gab euch Schatten von dem, was er erschuf , und gab euch die Berge zu Asylen und gab euch Kleidung zum Schutz gegen die Hitze und Kleider zum Schutz im Kampf . Also vollendet er seine Gnade gegen euch, auf daß ihr Muslime werdet. (82.) Und so sie den Rücken kehren, dir liegt nur die öffentliche Predigt ob. (83.) Sie erkennen Allahs Gnade und leugnen sie hernach ab, und die meisten von ihnen sind ungläubig. (84.) Und eines Tages erwecken wir aus allen Völkern einen Zeugen; alsdann wird den Ungläubigen keine Erlaubnis gegeben werden, (sich zu entschuldigen,) und ihre Bitten um Gnade sollen nicht angenommen werden. (85.) Und wenn die Ungerechten die Strafe sehen, so soll sie ihnen nicht gelindert werden, und sie sollen nicht Nachsicht finden. (86.) Und wenn diejenigen, welche (Allah) Gefährten gaben, ihre ›Gefährten‹ sehen, werden sie sprechen: »Unser Herr, dies sind unsre ›Gefährten‹, die wir außer dir anriefen.« Und sie sollen ihnen das Wort entgegnen: »Siehe, ihr seid wahrlich Lügner .« (87.) Und an jenem Tage werden sie Allah Frieden bieten, und von ihnen schweifen ihre Erdichtungen. (88.) Und diejenigen, die nicht glaubten und von Allahs Weg abwendig machten, sollen von uns Strafe über Strafe erhalten, dafür daß sie Verderben stifteten. (89.) Und erwecken werden wir eines Tages in jedem Volk einen Zeugen wider sie aus ihrer Mitte, und wir wollen dich als Zeugen wider diese bringen. Wir sandten auf dich das Buch hernieder als eine Erklärung für alle Dinge und eine Rechtleitung und Barmherzigkeit und Heilsbotschaft für die Muslime.

(90.) Siehe, Allah gebietet Gerechtigkeit zu üben, Gutes zu tun und die Verwandten zu beschenken, und verbietet das Schändliche und Schlechte und Gewalttat. Er ermahnt euch, auf daß ihr es zu Herzen nehmet. (91.) Und haltet den Bund Allahs, so ihr ihn eingegangen seid, und brechet nicht eure Eide, nachdem ihr sie bekräftigt; denn nun habt ihr Allah zum Bürgen für euch gemacht. Siehe, Allah weiß, was ihr tut. (92.) Und seid nicht wie jene, die ihr Gespinst in Strähnen auflöste, nachdem sie es festgesponnen, indem ihr, weil die eine Partei stärker als die andre ist, die Eide nur zu gegenseitigem Betrug leistet. Siehe, Allah prüft euch hierin, und wahrlich, am Tag der Auferstehung wird er euch klarmachen, worüber ihr uneins seid. (93.) Und so Allah es gewollt, hätte er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht; jedoch führt er irre, wen er will, und leitet recht, wen er will; und wahrlich, zur Rechenschaft gezogen werdet ihr für euer Tun. (94.) Darum legt nicht Eide ab zu gegenseitigem Betrug, damit nicht der Fuß ausgleite, nachdem er fest hingesetzt, und ihr das Übel schmecket, dieweil ihr abwendig machtet von Allahs Weg, und euch schwere Strafe trifft. (95.) Und verkaufet nicht den Bund Allahs um einen geringen Preis, denn nur bei Allah ist das, was besser für euch ist, so ihr es versteht. (96.) Was bei euch ist, vergeht, und was bei Allah ist, besteht; und wahrlich, belohnen werden wir die Standhaften mit ihrem Lohn für ihre besten Werke. (97.) Wer das Rechte tut, sei es Mann oder Frau, wenn er nur gläubig ist, den wollen wir lebendig machen zu einem guten Leben und wollen ihn belohnen für seine besten Werke. (98.) Und so du den Koran vorträgst, so nimm deine Zuflucht zu Allah vor dem gesteinigten Satan. (99.) Siehe, keine Macht hat er über die, welche gläubig sind und auf ihren Herrn vertrauen;

(100.) siehe, seine Macht reicht nur über die, welche sich von ihm abkehren und ihm Gefährten geben. (101.) Und wenn wir einen Vers mit einem andern vertauschen – und Allah weiß am besten, was er hinabsendet –, sprechen sie: »Du bist nur ein Erdichter .« Aber die meisten von ihnen sind ohne Einsicht. (102.) Sprich: »Herabgesandt hat ihn der Heilige Geist von deinem Herrn in Wahrheit, um die Gläubigen mit ihm zu stärken, und als eine Leitung und Heilsbotschaft für die Muslime. (103.) Und wahrlich, wir wissen auch, daß sie sprechen: ›Siehe, ein Mensch lehrt ihn.‹ Die Sprache dessen, den sie meinen, ist barbarisch, und dies ist offenkundig die arabische Sprache.« (104.) Siehe, jene, die nicht an Allahs Zeichen glauben, Allah leitet sie nicht, und ihnen wird schmerzliche Strafe. (105.) Lügen ersinnen jene, die an Allahs Zeichen nicht glauben, und sie – sie sind Lügner . (106.) Wer Allah verleugnet, nachdem er an ihn geglaubt, es sei denn, er sei dazu gezwungen und sein Herz sei fest im Glauben –, jedoch, wer seine Brust dem Unglauben öffnet – auf sie soll kommen Zorn von Allah, und ihnen soll sein schwere Strafe. (107.) Solches, darum daß sie das irdische Leben mehr liebten als das Jenseits, und weil Allah die Ungläubigen nicht leitet. (108.) Diese sind’s, deren Herzen und Gehör und Gesicht Allah versiegelt hat, und sie – sie sind die Achtlosen. (109.) Ohne Zweifel sind sie im Jenseits die Verlorenen.

(110.) Alsdann wird dein Herr jenen, welche nach Prüfungen auswanderten und alsdann kämpften und standhaft waren – siehe, dein Herr wird hernach wahrlich verzeihend und barmherzig sein. (111.) Eines Tages wird jede Seele kommen und für sich selber rechten, und jeder Seele wird vergolten ihr Tun, und nicht soll ihnen unrecht geschehen. (112.) Und Allah macht ein Gleichnis: Eine Stadt war sicher und in Frieden, zu der ihre Versorgung in Hülle und Fülle von allen Orten kam. Und sie war undankbar gegen Allahs Gnaden, und da ließ Allah sie schmecken das Gewand des Hungers und der Furcht für ihr Tun. (113.) Und wahrlich, es kam zu ihnen ein Gesandter aus ihnen, und sie ziehen ihn der Lüge, und da erfaßte sie die Strafe, dieweil sie Sünder waren. (114.) Esset von dem, was euch Allah bescherte, das Erlaubte und Gute, und danket der Gnade Allahs, so ihr ihm dienet. (115.) Verwehrt hat er euch nur das Krepierte und Blut und Schweinefleisch und das, worüber (beim Schlachten) ein andrer als Allah angerufen ward. Und wenn jemand gezwungen wird, ohne danach zu verlangen oder in (absichtlicher) Übertretung, siehe, so ist Allah verzeihend und barmherzig. (116.) Und sprechet nicht mit lügnerischer Zunge: »Das ist erlaubt und das ist verboten«, um wider Allah eine Lüge zu ersinnen; siehe, denjenigen, die wider Allah Lügen ersinnen, ergeht es nicht wohl. (117.) Ein geringer Genuß, und dann trifft sie schmerzliche Strafe. (118.) Und den Juden verboten wir das, was wir dir zuvor angaben. Und wir waren nicht ungerecht gegen sie, vielmehr waren sie gegen sich selber ungerecht. (119.) Alsdann wird dein Herr gegen die, welche das Böse taten in Unwissenheit und hernach sich bekehrten und besserten – siehe, hernach wird dein Herr wahrlich verzeihend und barmherzig sein.

(120.) Siehe, Abraham war ein Imam, gehorsam gegen Allah und lauter im Glauben, und war keiner der Götzendiener . (121.) Er war dankbar für seine Gnaden, und er erwählte ihn und leitete ihn auf einen rechten Pfad. (122.) Und wir gaben ihm hienieden Gutes, und siehe, im Jenseits gehört er zu den Gerechten. (123.) Alsdann offenbarten wir dir: »Folge der Religion Abrahams, des Lautern im Glauben, der kein Götzendiener war .« (124.) Der Sabbat ward nur verordnet für die, welche über ihn uneins waren, und siehe, dein Herr wird gewißlich richten zwischen ihnen am Tag der Auferstehung über das, worüber sie uneins sind. (125.) Lade ein zum Weg deines Herrn mit Weisheit Und schöner Ermahnung; und streite mit ihnen in bester Weise. Siehe, dein Herr weiß am besten, wer von seinem Wege abgeirrt ist, und er kennet am besten die Rechtgeleiteten. (126.) Und so ihr euch rächen wollt, so rächt euch in gleichem Maße, als euch Böses zugefügt ward. Und so ihr duldet, so ist dies besser für die Duldenden. (127.) Und du trage in Geduld. Und deine Geduld kommt nur von Allah. Und betrübe dich nicht über sie, und bekümmere dich nicht über ihre Anschläge. (128.) Siehe, Allah ist mit denen, die ihn fürchten und die Gutes tun.

Interpretation und Kommentar von Alexander Müller

16. Sure des Korans – „Die Bienen“ (an-Naḥl)

Die 16. Sure des Korans, genannt „Die Bienen“ (an-Naḥl), wurde in Mekka offenbart und besteht aus 128 Versen. Sie behandelt die Zeichen Gottes in der Schöpfung, die Rolle der Offenbarung, die Verantwortung des Menschen und die Konsequenzen von Dankbarkeit und Undankbarkeit. Der Titel „Die Bienen“ bezieht sich auf ein Beispiel in der Sure, das die Weisheit und Gnade Gottes verdeutlicht.


Interpretation und Kommentar

1. Einleitung und die Zeichen Gottes (Verse 1–9)

„Allahs Befehl kommt, so sucht nicht, ihn zu beschleunigen.“
„Und Er hat für euch die Tiere erschaffen. An manchen wärmt ihr euch, und von manchen habt ihr Nutzen.“

Die Sure beginnt mit einer Ankündigung der göttlichen Macht und verweist auf die zahlreichen Zeichen in der Schöpfung, die Gottes Gnade und Fürsorge zeigen.

  • Kommentar: Diese Verse mahnen dazu, die Zeichen Gottes in der Welt zu betrachten und daraus Glauben und Dankbarkeit zu schöpfen. Sie betonen die Beziehung zwischen der Menschheit und der Schöpfung als Geschenk Gottes.

2. Beweise für Gottes Existenz und Macht (Verse 10–21)

„Er ist es, der Wasser vom Himmel herabkommen lässt. Davon habt ihr zu trinken, und davon wachsen Bäume.“
„Und die Sonne, den Mond und die Sterne hat Er euch dienstbar gemacht.“

Die Sure verweist auf die natürlichen Elemente wie Wasser, Pflanzen, Sonne und Mond als Beweise für die Existenz Gottes und Seine Fürsorge für die Menschheit.

  • Kommentar: Diese Passage zeigt, dass alles in der Schöpfung ein Zeichen für Gottes Existenz und Seine unermessliche Weisheit ist. Sie inspiriert zu Dankbarkeit und Achtsamkeit im Umgang mit der Natur.

3. Die Weisheit der Bienen (Verse 68–69)

„Und dein Herr hat der Biene eingegeben: ‚Nimm dir Wohnungen in den Bergen und in den Bäumen und in dem, was sie errichten.‘“
„Aus ihren Leibern kommt ein Getränk hervor, vielfältig an Farben, worin Heilung für die Menschen ist.“

Die Sure erwähnt die Bienen als ein Beispiel für die göttliche Weisheit und die Ordnung in der Natur. Der von ihnen produzierte Honig wird als Heilmittel für die Menschen beschrieben.

  • Kommentar: Diese Verse verdeutlichen, wie selbst kleine Geschöpfe wie Bienen ein Beispiel für Gottes Gnade und Kreativität sind. Sie betonen die Wichtigkeit, die Natur zu schätzen und zu schützen.

4. Dankbarkeit und Undankbarkeit (Verse 70–83)

„Und Allah hat euch aus dem Schoß eurer Mütter hervorgebracht, ohne dass ihr etwas wusstet.“
„Und Er hat euch Gehör, Augenlicht und Herzen gegeben, damit ihr dankbar seid.“

Die Sure lobt die Gaben Gottes, erinnert jedoch auch daran, dass viele Menschen undankbar sind und die Zeichen Gottes ignorieren.

  • Kommentar: Diese Passage mahnt, die eigene Abhängigkeit von Gott zu erkennen und die empfangenen Gaben nicht als selbstverständlich zu betrachten. Dankbarkeit ist ein zentraler Aspekt des Glaubens.

5. Warnung an die Ungläubigen (Verse 84–93)

„An dem Tag, da jede Seele kommt und für sich selbst streiten wird …“
„Wahrlich, Allah befiehlt Gerechtigkeit und Güte und das Geben an die Verwandten.“

Die Sure warnt vor den Konsequenzen des Unglaubens und erinnert daran, dass jeder Mensch für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird. Sie betont, dass Gerechtigkeit und Güte die zentralen Prinzipien im Leben eines Gläubigen sind.

  • Kommentar: Diese Verse zeigen, dass der Glaube nicht nur eine innere Haltung ist, sondern sich auch im Verhalten gegenüber anderen widerspiegeln muss.

6. Die Botschaft des Propheten (Verse 101–128)

„Und Wir haben dich nur gesandt, um zu verkünden und zu warnen.“
„Und vertraue auf Allah, denn du bist auf dem rechten Weg.“

Die Sure erinnert daran, dass der Prophet Muhammad als Verkünder und Warner gesandt wurde. Sie ermutigt ihn und die Gläubigen, Geduld und Vertrauen in Gott zu bewahren.

  • Kommentar: Diese Passage stärkt den Glauben an die göttliche Führung und betont die Notwendigkeit von Geduld und Standhaftigkeit im Angesicht von Herausforderungen.

Hauptbotschaften der Sure

  1. Gottes Zeichen in der Schöpfung: Die Sure verweist auf die Natur als Beweis für Gottes Existenz und Seine Barmherzigkeit.
  2. Dankbarkeit und Demut: Sie mahnt, die Gaben Gottes zu schätzen und sich Ihm gegenüber dankbar zu zeigen.
  3. Die Rolle der Offenbarung: Die Sure betont die Wichtigkeit der Offenbarung und der prophetischen Botschaft als Quelle der Rechtleitung.
  4. Gerechtigkeit und Güte: Sie erinnert daran, dass Gerechtigkeit und Güte die Grundlage eines gottgefälligen Lebens sind.
  5. Warnung und Ermutigung: Die Sure warnt vor den Konsequenzen von Undankbarkeit und Unglauben, gibt aber auch Trost und Hoffnung für die Gläubigen.

Relevanz der Sure heute

Die Botschaften der 16. Sure – „Die Bienen“ sind zeitlos und bieten wertvolle Lehren:

  1. Achtsamkeit gegenüber der Natur: Die Sure inspiriert dazu, die Natur als Geschenk Gottes zu sehen und sie mit Verantwortung zu behandeln.
  2. Dankbarkeit für göttliche Gaben: Sie erinnert daran, die Gaben des Lebens nicht als selbstverständlich zu betrachten, sondern Gott dafür zu danken.
  3. Förderung von Gerechtigkeit und Güte: Die Sure mahnt, im Alltag Gerechtigkeit und Güte zu üben, sowohl gegenüber Menschen als auch gegenüber der Schöpfung.
  4. Geduld und Standhaftigkeit: Sie ermutigt dazu, in Zeiten der Prüfung auf Gott zu vertrauen und geduldig zu bleiben.
  5. Die Bedeutung von Wissen: Die Sure betont, wie wichtig es ist, Wissen zu nutzen, um Gottes Zeichen zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Zusammenfassung

Die Sure „Die Bienen“ verbindet spirituelle Lehren mit einer tiefen Reflexion über die Zeichen Gottes in der Schöpfung. Sie inspiriert zu Dankbarkeit, Gerechtigkeit und Achtsamkeit und erinnert an die Verantwortung des Menschen, die göttlichen Gaben zu schützen und zu nutzen. Ihre Botschaften ermutigen zu einem bewussten, gottgefälligen Leben im Einklang mit der Schöpfung und den Prinzipien des Glaubens.

Letzte Bearbeitung am Samstag, 23. November 2024 – 20:13 Uhr von Alex, Webmaster für Google und Bing SEO.

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