Vierundzwanzigste Sure – Das Licht

Geoffenbart zu Medina

Heilige Koran Bild

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! (1.) Eine Sure, die wir herabsandten und zum Gesetz erhoben! Und wir sandten deutliche Zeichen in ihr herab, auf daß ihr euch ermahnen lasset (2.) Die Hure und den Hurer, geißelt jeden von beiden mit hundert Hieben; und nicht soll euch Mitleid erfassen zuwider dem Urteil Allahs, so ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Und eine Anzahl der Gläubigen soll Zeuge ihrer Strafe sein. (3.) Der Hurer soll nur eine Hure heiraten oder eine Heidin; und die Hure soll nur einen Hurer heiraten oder einen Heiden. Und verwehrt ist solches den Gläubigen. (4.) Diejenigen, welche züchtige Frauen verleumden und hernach nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit achtzig Hieben und nehmet nie mehr ihr Zeugnis an, denn es sind Frevler –(5.) außer jenen, welche hernach bereuen und sich bessern; denn siehe, Allah ist wahrlich verzeihend und barmherzig. (6.) Und diejenigen, welche ihre Gattinnen verleumden und keine Zeugen haben außer sich selber – viermal soll ein jeder sein Zeugnis vor Allah beteuern, daß er wahrhaftig ist, (7.) und zum fünftenmal, daß Allahs Fluch auf ihn komme, so er ein Lügner sei. (8.) Aber abwenden soll es die Strafe von ihr, wenn sie viermal vor Allah bezeugt, daß er ein Lügner ist, (9.) und das fünfte Mal, daß Allahs Zorn auf sie komme, wenn er die Wahrheit gesprochen.

(10.) Und ohne Allahs Huld und Barmherzigkeit gegen euch, und wäre Allah nicht vergebend und weise … (so hätte er sofortige Strafe verhängt). (11.) Siehe, diejenigen, welche die Lüge aufbrachten, eine Anzahl von euch, erachten es nicht für ein Übel für euch; nein, es ist gut für euch. Jedem Manne von ihnen soll sein, was er verdient hat an Sünde, und derjenige, welcher es übernahm, sie zu vergrößern, soll gewaltige Strafe empfangen. (12.) Warum, als ihr es hörtet, dachten nicht die gläubigen Männer und Frauen bei sich Gutes und sprachen: »Dies ist eine offenkundige Lüge?« (13.) Warum brachten sie nicht vier Zeugen hierfür? Doch da sie die Zeugen nicht brachten, sind sie vor Allah Lügner . (14.) Und ohne Allahs Huld zu euch und seine Barmherzigkeit hienieden und im Jenseits hätte euch für eure Ausstreuung eine gewaltige Strafe getroffen, (15.) als ihr es mit euern Zungen äußertet und mit euerm Munde spracht, wovon ihr kein Wissen hattet und es für ein leichtes hieltet, wo es vor Allah schwer ist. (16.) Und warum, als ihr es hörtet, sprachet ihr nicht: »Es kommt uns nicht zu, hierüber zu reden?« Preis dir! Dies ist eine gewaltige Verleumdung. (17.) Allah ermahnt euch, nie wieder ähnliches zu tun, so ihr gläubig seid. (18.) Und Allah macht euch die Zeichen klar, und Allah ist wissend und weise. (19.) Siehe, diejenigen, welche Gefallen daran finden, daß Schändliches ruchbar wird von den Gläubigen, sollen schmerzliche Strafe empfangen, hienieden und im Jenseits; und Allah weiß, doch ihr wisset nicht.

(20.) Und ohne Allahs Huld gegen euch und seine Barmherzigkeit, und wäre Allah nicht gütig und barmherzig, (hätte er euch sofort gestraft). (21.) O ihr, die ihr glaubt, folget nicht den Fußstapfen des Satans, denn wer den Fußstapfen des Satans folgt – siehe, er heißt euch Schandbares und Verbotenes. Und ohne Allahs Huld gegen euch und seine Barmherzigkeit würde kein einziger von euch rein sein. Jedoch reinigt Allah, wen er will, und Allah ist hörend und wissend. (22.) Und nicht sollen die Vermögenden und Begüterten unter euch schwören, nichts mehr ihren Verwandten und den Armen und denen, die in Allahs Weg ausgewandert sind, zu geben, sondern sie sollen vergeben und verzeihen. Wünschet ihr nicht, daß Allah euch vergebe? Und Allah ist vergebend und barmherzig. (23.) Siehe, diejenigen, welche züchtige Frauen, die unbedacht, aber doch gläubig sind, verleumden, sind verflucht hienieden und im Jenseits und empfangen gewaltige Strafe. (24.) Eines Tages werden ihre Zungen und ihre Hände und Füße wider sie zeugen für ihr Tun. (25.) An jenem Tage wird Allah ihnen nach Gebühr zahlen, und sie sollen erfahren, daß Allah die offenkundige Wahrheit ist. (26.) Schlechte Frauen für schlechte Männer und schlechte Männer für schlechte Frauen, und gute Frauen für gute Männer und gute Männer für gute Frauen. Diese werden rein sein von dem, was sie über sie sprechen – Vergebung und eine hehre Versorgung! (27.) O ihr, die ihr glaubt, gehet nicht ein in Häuser, die nicht eure Häuser sind, bevor ihr um Erlaubnis gebeten und ihre Bewohner begrüßt habt. Solches ist besser für euch; vielleicht lasset ihr euch ermahnen. (28.) Und wenn ihr niemand darinnen findet, so tretet nicht eher ein, als bis euch Erlaubnis gegeben ward; und wenn zu euch gesprochen wird: »Kehret um!«, so kehret um; das ist reiner für euch. Und Allah weiß, was ihr tut. (29.) Es ist keine Sünde, wenn ihr unbewohnte Häuser betretet, in denen ihr Bequemlichkeit findet. Und Allah weiß, was ihr offen tut und was ihr verbergt.

(30.) Sprich zu den Gläubigen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Scham hüten. Das ist reiner für sie. Siehe, Allah kennt ihr Tun. (31.) Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke niederschlagen und ihre Scham hüten und daß sie nicht ihre Reize zur Schau tragen, es sei denn, was außen ist, und daß sie ihren Schleier über ihren Busen schlagen und ihre Reize nur ihren Ehegatten zeigen oder ihren Vätern oder den Vätern ihrer Ehegatten oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Ehegatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder ihren Dienern, die keinen Trieb haben, oder Kindern, welche die Blöße der Frauen nicht beachten. Und sie sollen nicht ihre Füße zusammenschlagen, damit nicht ihre verborgene Zierat bekannt wird. Und bekehret euch zu Allah allzumal, o ihr Gläubigen; vielleicht ergeht es euch wohl. (32.) Und verheiratet die Ledigen unter euch und eure braven Diener und Mägde. So sie arm sind, wird Allah sie reich machen aus seinem Überfluß, denn Allah ist allumfassend und wissend. (33.) Und diejenigen, welche niemand zur Ehe finden, mögen keusch leben, bis Allah sie aus seinem Überfluß reich macht. Und diejenigen von denen, die eure Rechte besitzt, und die ein Schriftstück begehren – schreibt es ihnen, wenn ihr Gutes in ihnen wisset, und gebet ihnen von Allahs Gut, das er euch gegeben. Und zwingt nicht eure Sklavinnen zur Hurerei, so sie keusch leben wollen, im Trachten nach dem Gewinn des irdischen Lebens. Und wenn sie einer zwingt, siehe, so ist Allah, nachdem sie gezwungen wurden, vergebend und barmherzig. (34.) Und wahrlich, wir sandten zu euch deutliche Zeichen und einen Fall, wie er sich ähnlich mit denen, die vor euch hingingen, zutrug, und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen. (35.) Allah ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist gleich einer Nische, in der sich eine Lampe befindet; die Lampe ist in einem Glase, und das Glas gleich einem flimmernden Stern. Es wird angezündet von einem gesegneten Baum, einem Ölbaum, weder vom Osten noch vom Westen, dessen Öl fast leuchtete, auch wenn es kein Feuer berührte – Licht über Licht! Allah leitet zu seinem Licht, wen er will, und Allah macht Gleichnisse für die Menschen, und Allah kennt alle Dinge. (36.) In den Häusern, in denen Allah erlaubt hat, daß er erhöht und sein Name verkündet werde, preisen ihn des Morgens und Abends (37.) Männer, die weder Ware noch Handel abhält von dem Gedanken an Allah und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Armenspende, aus Furcht vor einem Tag, an dem sich die Herzen und die Blicke verdrehen, (38.) damit sie Allah belohne für ihre schönsten Werke und ihnen seine Huld mehre. Und Allah versorgt, wen er will, ohne Maß. (39.) Die Werke der Ungläubigen aber gleichen der Luftspiegelung in einer Ebene, die der Dürstende für Wasser hält, bis daß, wenn er zu ihr kommt, er nichts findet; doch findet er, daß Allah bei ihm ist, und Allah zahlt ihm seine Rechnung voll aus, denn Allah ist schnell im Rechnen.

(40.) Oder gleich den Finsternissen auf hoher See, die eine Woge deckt, über der eine Woge ist, über der sich Wolken befinden – Finsternisse, die einen über die andern –, wenn einer seine Hand ausstreckt, sieht er sie kaum. Und wem Allah kein Licht gibt, der hat kein Licht. (41.) Sahst du nicht, daß Allah – es preisen ihn alle in den Himmeln und auf Erden und die Vögel, ihre Schwingen breitend. Jedes kennt sein Gebet und seine Lobpreisung, und Allah weiß, was sie tun. (42.) Und Allahs ist das Reich der Himmel und der Erde, und zu Allah ist der Heimgang. (43.) Sahst du nicht, daß Allah die Wolken treibt und sie dann wieder versammelt und sie dann aufhäuft? Und du siehst den Regen mitten aus ihnen herauskommen. Und er sendet Berge vom Himmel hernieder, erfüllt mit Hagel, und er trifft damit, wen er will, und wendet sie ab, von wem er will. Der Glanz seines Blitzes raubt fast die Blicke! (44.) Allah läßt wechseln die Nacht und den Tag; siehe, hierin ist wahrlich eine Lehre für die Verständigen. (45.) Und Allah erschuf alle Tiere aus Wasser; und unter ihnen sind einige, die auf ihrem Bauch und andre, die auf zwei Füßen und andre, die auf vieren gehen. Allah schafft, was er will; siehe, Allah hat Macht über alle Dinge. (46.) Wahrlich, wir sandten deutliche Zeichen herab, und Allah leitet, wen er will, auf den rechten Pfad. (47.) Sie werden sprechen: »Wir glauben an Allah und an seinen Gesandten und gehorchen«; alsdann aber wendet sich ein Teil von ihnen ab, und dies sind keine Gläubigen. (48.) Und wenn sie zu Allah und seinem Gesandten eingeladen werden, daß er zwischen ihnen entscheide, dann kehrt sich ein Teil von ihnen ab. (49.) Wäre aber die Wahrheit auf ihrer Seite, sie kämen zu ihm in Unterwürfigkeit.

(50.) Ist etwa in ihren Herzen Krankheit, oder zweifeln sie oder fürchten sie, daß Allah und sein Gesandter ungerecht gegen sie sein würden? Nein, sie sind es, die ungerecht handeln. (51.) Die Rede der Gläubigen, wenn sie zu Allah und seinem Gesandten eingeladen werden, daß er zwischen ihnen richte, ist nur, daß sie sprechen: »Wir hören und gehorchen.« Und sie sind’s, denen es wohl ergeht. (52.) Und wer Allah und seinem Gesandten gehorcht und Allah scheut und fürchtet – sie sind es, die glückselig sind. (53.) Und sie schworen bei Allah ihren heiligsten Eid, daß sie, wenn du ihnen Befehl gäbest, gewißlich ausziehen würden. Sprich: »Schwöret nicht; Gehorsam ist geziemend; siehe, Allah weiß, was ihr tut.« (54.) Sprich: »Gehorchet Allah und gehorchet dem Gesandten.« Und wenn ihr den Rücken kehrt, so ruht auf ihm nur seine Bürde und auf euch eure Bürde; und so ihr ihm gehorchet, seid ihr rechtgeleitet, und dem Gesandten liegt nur die deutliche Predigt ob. (55.) Verheißen hat Allah denen von euch, die glauben und das Rechte tun, daß er sie zu Nachfolgern auf Erden einsetzen wird, wie er denen, die vor ihnen lebten, die Nachfolge gewährte, und daß er für sie ihre Religion, die er für sie gutgeheißen hat, befestigen will, und daß er ihnen nach ihrer Furcht Sicherheit zum Tausch geben will. »Sie sollen mir dienen; sie sollen mir nichts an die Seite stellen. Und wer nach diesem ungläubig ist, das sind die Missetäter .« (56.) Und verrichtet das Gebet und entrichtet die Armenspende und gehorchet dem Gesandten; vielleicht findet ihr Barmherzigkeit. (57.) Wähne nicht, daß die Ungläubigen (Allah) auf Erden machtlos machen können. Ihre Herberge ist das Feuer, und schlimm ist die Fahrt (dorthin). (58.) O ihr, die ihr glaubt, lasset euch dreimal um Erlaubnis bitten (um Eintritt) von denen, die eure Rechte besitzt, und denen von euch, die noch nicht die Reife erlangt haben: vor dem Gebet der Morgenfrühe und zur Zeit, da ihr eure Kleider am Mittag ablegt, und nach dem Abendgebet – eure drei Blößen. Euch und sie trifft jedoch keine Sünde nach diesen (Zeiten), wo sich der eine von euch um den andern zu schaffen macht. Also macht euch Allah seine Zeichen klar, und Allah ist wissend und weise. (59.) Und wenn eure Kinder die Reife erlangt haben, so sollen sie euch um Erlaubnis bitten, wie die, welche vor ihnen waren, um Erlaubnis baten. Also macht euch Allah seine Zeichen klar, und Allah ist wissend und weise.

(60.) Und eure Matronen, die nicht mehr auf Heirat hoffen, begehen keine Sünde, wenn sie ihre Kleider ablegen, ohne ihre Zierde zu enthüllen. Doch ist es besser für sie, sich dessen zu enthalten; und Allah ist hörend und wissend. (61.) Es ist kein Vergehen für den Blinden und kein Vergehen für den Lahmen und kein Vergehen für den Kranken und für euch selber, in euern Häusern oder den Häusern eurer Väter oder den Häusern eurer Mütter oder den Häusern eurer Brüder oder den Häusern eurer Schwestern oder den Häusern eurer Vatersbrüder oder den Häusern eurer Vatersschwestern oder den Häusern eurer Mutterbrüder oder in denen, deren Schlüssel ihr besitzet, oder eures Freundes zu essen. Ihr begeht keine Sünde, ob ihr zusammen oder gesondert esset. Und wenn ihr in ein Haus tretet, so begrüßet einander mit einem Gruß von Allah, einem gesegneten, guten. Also macht euch Allah seine Zeichen klar, auf daß ihr begreifet. (62.) Gläubige sind nur, die an Allah und seinen Gesandten glauben und, wenn sie bei ihm wegen einer Angelegenheit versammelt sind, nicht eher fortgehen, als bis sie ihn um Erlaubnis gefragt haben. Siehe, diejenigen, die dich um Erlaubnis fragen, das sind die, welche an Allah und an seinen Gesandten glauben. Und wenn sie dich um Erlaubnis zu einem ihrer Geschäfte bitten, so gib sie, wem du willst von ihnen, und bitte Allah für sie um Verzeihung. Siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig. (63.) Machet nicht die Anrede an den Gesandten unter euch gleich eurer Anrede untereinander . Allah kennt diejenigen unter euch, die sich unvermerkt davonmachen, (hinter andern) Schutz suchend. Und hüten sollen sich jene, die sich seinem Befehle widersetzen, daß sie nicht von Prüfung heimgesucht oder von schmerzlicher Strafe betroffen werden. (64.) Ist nicht Allahs, was in den Himmeln und auf Erden ist? Er kennet euern Zustand, und eines Tages werden sie zu ihm zurückgebracht, und er wird ihnen ankündigen, was sie getan. Und Allah weiß alle Dinge.

Interpretation und Kommentar von Alexander Müller

24. Sure des Korans – „Das Licht“ (an-Nūr)

Die 24. Sure des Korans, genannt „Das Licht“ (an-Nūr), wurde in Medina offenbart und besteht aus 64 Versen. Sie behandelt Themen wie gesellschaftliche Ethik, sexuelle Moral, die Rechte von Frauen, die Verantwortlichkeit der Gemeinschaft und die Einheit Gottes. Der Titel der Sure leitet sich aus dem berühmten Lichtvers ab, der die göttliche Führung und die Beziehung zwischen Gott und den Gläubigen in einer symbolischen Darstellung beschreibt.


Interpretation und Kommentar

1. Die Bedeutung und Zielsetzung der Sure (Vers 1)

„[Dies ist] eine Sure, die Wir offenbart und zur Pflicht gemacht haben, und Wir haben darin klare Zeichen hinabgesandt, auf dass ihr euch ermahnen lasst.“

Die Sure beginnt mit einer Erklärung, dass sie wichtige gesellschaftliche und spirituelle Regelungen enthält, die eine Orientierung für die Gläubigen bieten.

  • Kommentar: Diese Einleitung betont die Wichtigkeit der Sure für das individuelle und gemeinschaftliche Leben der Muslime. Sie hebt hervor, dass ihre Botschaft sowohl moralisch als auch rechtlich bindend ist.

2. Bestrafung von Unzucht und Verleumdung (Verse 2–10)

„Die Unzuchttreibende und der Unzuchttreibende – geißelt jeden von ihnen mit hundert Geißelhieben …“
„Diejenigen, die ehrbare Frauen verleumden und nicht vier Zeugen vorbringen, geißelt sie mit achtzig Geißelhieben.“

Diese Verse enthalten klare Anweisungen für den Umgang mit Unzucht und falschen Anschuldigungen. Sie verlangen strenge Beweise, um den Schutz der Ehre und der Privatsphäre zu gewährleisten.

  • Kommentar: Diese Vorschriften zeigen die Ernsthaftigkeit von moralischem Fehlverhalten und der Verleumdung. Sie dienen nicht nur der Ahndung, sondern auch der Abschreckung vor unüberlegten Handlungen.

3. Die Geschichte der Verleumdung von ʿĀʾischa (Verse 11–20)

„Diejenigen, die die ungeheuerliche Lüge vorgebracht haben, sind eine Gruppe von euch.“
„Denkt nicht, dass es schlecht für euch ist. Nein, es ist gut für euch.“

Die Verse beziehen sich auf die Verleumdung der Frau des Propheten Muhammad, ʿĀʾischa, und die göttliche Klarstellung ihrer Unschuld. Sie warnen vor den Konsequenzen der Verbreitung falscher Gerüchte.

  • Kommentar: Diese Passage betont die Gefahren von Klatsch und Verleumdung in einer Gemeinschaft. Sie unterstreicht die Notwendigkeit von Gerechtigkeit, Mitgefühl und Wahrheitsliebe.

4. Gesellschaftliche Ethik und Anstandsregeln (Verse 21–31)

„O die ihr glaubt, betretet nicht Häuser, die nicht eure eigenen sind, bevor ihr um Erlaubnis gebeten und deren Bewohner gegrüßt habt.“
„Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham bewahren …“

Die Verse legen Verhaltensregeln für Männer und Frauen fest, einschließlich des Blicksenkens und der Bescheidenheit in der Kleidung.

  • Kommentar: Diese Regelungen fördern Respekt, Privatsphäre und gegenseitige Achtung. Sie sind eine Grundlage für den Aufbau einer harmonischen und moralischen Gesellschaft.

5. Der Lichtvers – Symbol der göttlichen Führung (Vers 35)

„Allah ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist gleich einer Nische, in der sich eine Lampe befindet …“

Der Lichtvers ist eine metaphorische Darstellung der göttlichen Führung. Er beschreibt Gottes Licht als Quelle der Wahrheit und Erkenntnis, das die Gläubigen erleuchtet.

  • Kommentar: Dieser Vers ist eine der tiefgründigsten Passagen im Koran. Er symbolisiert die göttliche Präsenz im Leben der Gläubigen und inspiriert dazu, das eigene Leben nach den Prinzipien des Glaubens auszurichten.

6. Das Verhalten in der Gemeinschaft und Strafen für Heuchelei (Verse 36–57)

„Häuser, für die Allah erlaubt hat, dass sie errichtet werden, und in denen Sein Name erwähnt wird …“
„Die Heuchler und die Heuchlerinnen gehören zueinander. Sie gebieten das Verwerfliche und verbieten das Rechte.“

Die Verse heben die Bedeutung von Orten des Gebets und der Hingabe hervor und warnen vor den Heuchlern, die Zwietracht in der Gemeinschaft säen.

  • Kommentar: Diese Abschnitte fördern die Bedeutung von Gemeinschaft und Gottverbundenheit und warnen vor Spaltung durch Heuchelei und mangelnden Glauben.

7. Die Beziehung der Gläubigen zu Gott und untereinander (Verse 58–64)

„O die ihr glaubt, bittet diejenigen, die eure rechte Hand besitzt, und diejenigen von euch, die noch nicht die Reife erreicht haben, dreimal um Erlaubnis [bevor sie eintreten].“
„Wahrlich, Allah weiß, was in den Himmeln und der Erde ist.“

Die letzten Verse betonen die Bedeutung von Respekt, Ordnung und Verantwortung in der Gemeinschaft und gegenüber Gott.

  • Kommentar: Diese Regelungen fördern Achtsamkeit und Ordnung im alltäglichen Leben. Sie erinnern daran, dass jede Handlung letztlich vor Gott verantwortet werden muss.

Hauptbotschaften der Sure

  1. Moralische Reinheit und Schutz der Ehre: Die Sure legt großen Wert auf den Schutz von Ehre und Anstand in der Gemeinschaft.
  2. Göttliche Führung als Licht: Der Lichtvers symbolisiert Gottes Leitung und erinnert die Gläubigen daran, sich an Seine Weisheit zu halten.
  3. Gemeinschaft und Privatsphäre: Die Sure fördert ein harmonisches Zusammenleben durch klare Regeln für den Umgang miteinander.
  4. Warnung vor Verleumdung: Die Gefahr von falschen Anschuldigungen wird hervorgehoben, um die Gemeinschaft vor Misstrauen und Spaltung zu bewahren.
  5. Verantwortung und Gottesbewusstsein: Die Sure betont die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen und die Wichtigkeit des Glaubens im Alltag.

Relevanz der Sure heute

Die Botschaften der 24. Sure – „Das Licht“ sind auch in der modernen Zeit hochaktuell:

  1. Ethik in der Gesellschaft: Die Regeln für Anstand, Privatsphäre und Umgang miteinander fördern Respekt und Harmonie.
  2. Verantwortung im Umgang mit Informationen: Die Warnung vor Verleumdung ist in einer Zeit von sozialen Medien und Fake News besonders relevant.
  3. Spirituelle Orientierung: Der Lichtvers inspiriert zur Reflexion über die Bedeutung der göttlichen Führung im persönlichen Leben.
  4. Gleichberechtigung: Die Sure fordert sowohl Männer als auch Frauen auf, moralische Verantwortung zu übernehmen und ihren Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.

Zusammenfassung

Die Sure „Das Licht“ ist ein umfassender Leitfaden für ein ethisches und spirituelles Leben. Sie fördert Reinheit, Respekt, Gemeinschaft und Gottesbewusstsein. Mit klaren Regelungen für das soziale und persönliche Leben gibt sie Orientierung für eine gerechte und harmonische Gesellschaft. Der berühmte Lichtvers symbolisiert Gottes Präsenz und Führung, die das Leben der Gläubigen erleuchtet und inspiriert.

Letzte Bearbeitung am Samstag, 23. November 2024 – 17:59 Uhr von Alex, Webmaster für Google und Bing SEO.

Konnten wir deine Fragen zu Koran 24.Sure – Das Licht beantworten? Lass es uns gerne wissen, falls etwas nicht stimmen sollte. Feedback ist gerne gesehen, auch zum Thema Koran 24.Sure – Das Licht.